Ski Simulator: Winter Sports

Berge, Bäume, Skier, Schnee - oh nee.

Es ist Winter! Die beste Zeit also für Wintersport. Im echten Leben bin ich nicht das, was man landläufig als Naturtalent bezeichnen würde: Meine einzige Berührung mit dem Skisport war während der Schulzeit, als wir eine Klassenfahrt nach Österreich gemacht haben. Ich bin dort im Wesentlichen immer wieder aus dem Schlepplift geplumpst und habe sonst nicht viel erlebt, außer dass mir Mitschülerin Lisa versehentlich, während sie hinfiel, mit ihrem Skistock eine blutende Stirnwunde geschlagen hat. Und weil ich weder das Skilaufen geschweige denn das Bremsen beherrscht habe, war die ganze Skifreizeit überschattet von einer diffusen Todesangst. Aber diese Zeiten sind lange vorbei. Heutzutage mache ich sowas nicht mehr, sondern teste lieber schlechte Konsolenspiele. Das ist sicherer für alle Beteiligten. Aufs Skifahren müssen wir trotzdem nicht verzichten, denn glücklicherweise gab es im Nintendo eShop für stolze 99 Cent das Spielchen „Ski Simulator: Winter Sports“. Die Beschreibung verheißt das ultimative Winter-Abenteuer in einer adrenalingefüllten Welt. Wir sollen über berauschende Pisten düsen, der Schwerkraft trotzen, durch die Luft gleiten und kreative Tricks vollführen. „Es ist nicht nur ein Spiel, es ist ein immersives Erlebnis, das die Essenz des Wintersports einfängt.“ Nun denn, wir gehen rein:

Beim Startbildschirm werde ich begrüßt von Synthesizer-Gedudel frisch aus den 80ern. Man kann wählen zwischen Play und Settings. Ich starte das Spiel, sehe eine Übersicht der Tastaturbelegung, und los geht’s! Wir sind, wenig überraschend, ein Skifahrer. Ein goldener Pfeil zeigt die Richtung an, in die wir müssen, eine Map gibt es nicht. Innerhalb der vorgegebenen Zeit muss man 2 (in späteren Levels sind es mehr) Checkpoints erreichen, dann hat man den Level geschafft. Manchmal sind Berge im Weg, dann muss man einen Umweg in Kauf nehmen. Zwischendurch könnte man theoretisch noch ein paar Stunts performen für Extrapunkte, das klappt aber nicht so besonders gut, weil man nie lange genug in der Luft ist, um da auch noch irgendwie herumzukaspern. Aber selbst wenn ein Trick nicht gelingt, ist das nicht schlimm. Keine Animation von Stürzen oder Knochenbrüchen, es gibt einfach nur keine Punkte. Die Kameraperspektive ist fix und lässt sich nicht ändern, man hat aber meistens einen guten Überblick. Mit den Schultertasten fährt und beschleunigt man, es gibt eine Taste zum Stoppen und eine zum Springen. Steuern tut man den Ski-Dude mit dem linken Stick, die rechten Buttons sind für die verschiedenen Tricks. Angenehm unkomplizierte Steuerung, allerdings etwas träge: Die Schneeflocken, die als Checkpoint dienen, muss man punktgenau treffen, dafür sind manchmal mehrere Anläufe nötig. Und was der Typ für einen Wendekreis hat! Der dreht sich dann nicht einfach mal lässig auf der eigenen Achse um, sondern man muss gefühlt eine kilometerlange Kurve fahren, damit man wieder da landet, wo die Schneeflocke war… Oder man stoppt und lässt ihn mit den schwerfälligsten Schritten der Welt eine Drehung machen, kommt zeitlich aufs Gleiche raus. Und so, wie es nach 2 Levels aussieht, war das auch im Wesentlichen das ganze Spiel. Die Grafik ist tatsächlich ganz nett, die Geräusche klingen nicht nach Ski, stören aber auch nicht weiter, Musik ist während des Spiels nicht zu hören. Ob die Landschaft immer die gleiche ist, durch die wir gurken, vermag ich mangels Orientierungssinn nicht zu sagen. Sieht auf jeden Fall alles ziemlich gleich aus: Berge, Schnee und Tannenbäume.

Nach 20 Levels war das Spiel dann auch schon vorbei. Ich hatte ein bisschen gehofft, dass es dann erst richtig losgeht: Dass das, was man da jetzt circa eine Stunde lang vor sich hingewintersportet hat, nur eine Art sehr langes Tutorial war und das eigentliche Spiel dann erst beginnt. Aber Pulverschnee und Pustekuchen: Es kam nur die Meldung, dass man durch ist und wieder von vorn beginnen kann. Tja.

Zusammengefasst

Eine Herausforderung war das Spiel nicht wirklich, selbst ein Ski- und Konsolendödel wie ich hat es ohne Probleme hingekriegt, innerhalb des von Level zu Level variierenden Zeitraums die ebenfalls variierende Anzahl Schneeflocken zu sammeln. Tricks und Stunts konnte man eigentlich kaum vollführen, weil es wenig geeignete Schanzen gab. Ist aber auch nicht schlimm, denn das in der Beschreibung angekündigte Leaderboard gibt es gar nicht. Ebenso wenig übrigens wie das versprochene Snowboard. Aber das sehe ich mal nicht so eng, am Spielvergnügen hätte ein anderes Wintersportgerät wahrscheinlich nicht das Mindeste geändert. Das Spiel ist so öde, wie es nur sein kann. Man hält die linke und rechte Schultertaste gedrückt und fährt dann durch die verschneite Gegend. Aber die sieht wenigstens ganz hübsch aus, Bugs gibt es auch keine, da gebe ich mal liebgemeinte 2 Punkte. Besser als echter Wintersport ist es allemal.

* Das Beitragsbild wurde von uns mit Hilfe des „Bing Image Creator“ erstellt.


Fazit

Pro

  • Anspruchslos
  • Okaye Grafik
  • Sehr einfach

Kontra

  • Anspruchslos
  • Monoton
  • Öde wie nur was

Wertung   (0 - 10)

2
Schlecht
Emotion enttäuscht

Emma

Kaufe oder esse oder fotografiere alles, was sich nicht schnell genug retten kann - je nach Situation. Stellt mich einfach irgendwo am Meer ab und ich bin glücklich. 😊

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2 Antworten zu “Ski Simulator: Winter Sports”

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