Car Cops
Ein witziger Cop-Simulator oder doch nur der übliche Switch-Store-Müll?
Gestern kam ein neuer Controller von AliExpress bei mir an, der auch mit der Nintendo Switch funktioniert. Also habe ich mich im Switch Store mal wieder umgesehen, ob es lustige neue Spiele gibt, die ich damit testen könnte. Car Cops sah witzig aus und weil es auch eine Smartphone-Version davon gibt und die Leute selbige mit über 4 Sternen ganz gut bewertet hatten, bis auf die Kritik „zu viel Werbung“ was bei der Switch Version natürlich wegfällt, griff ich zu.
Laut Store-Beschreibung taucht man in das actiongeladene Leben eines Polizeibeamten ein, wobei jeder Halt zu einem gefährlichen Verbrecher, einer verzweifelten Verfolgungsjagd oder einer Person in dringender Not führen kann. Das hört sich doch tufte an und weil das Spiel momentan für 99 Cent im Angebot ist, wollte ich selbstverständlich all diese Action sofort selbst erleben!
In den Einstellungen kann man die Sounds, die Musik und die Vibration ein- und ausschalten. Eine Übersetzung von Englisch auf Deutsch oder in eine andere Sprache sucht man vergebens. Die Steuerung kann auch nicht angepasst werden. Fängt ja toll an!
In Car Cops schlüpft man die Rolle einer Polizistin und überprüft Autos und Fahrer. Stimmen die Person und das Kennzeichen auf dem Führerschein überein? Befindet sich im Kofferraum irgendetwas Illegales? Drogen, Waffen oder gar eine Geisel? Wenn alles passt, gute Fahrt ansonsten ab in die Zelle! Die Überprüfung findet mit der A Taste statt, der Kofferraum wird mit X geöffnet. Mehr passiert erstmal nicht.
Nach einigen Tagen erhält man Items wie einen Scanner oder einen Erste-Hilfe-Kasten. Diese schalten gleichzeitig Minispiele frei, was dann zu Situationen wie „Oh, die Person ist verdächtig! Direkt mal mit Y einen Bodyscan ausführen!“ oder „Hilfe Officer, ich brauche eine Wiederbelebung!“ führt. Später gibt es noch ein Scharfschützengewehr, mit dem auf die Reifen von flüchtenden Fahrzeugen gezielt werden muss, die Möglichkeit Straftäter per Polizeiauto zu verfolgen und einen Geschwindigkeitsmesser.
Die Minispiele sind so spannend wie das Trocknen von Farbe oder das Schreiben einer Steuererklärung. Eigentlich ist alles langweilig. Angefangen bei der Kontrolle der Personen bis zu dem lächerlichen Knöpfchengedrücke in den Minigames. Inzwischen beneide ich sogar die Leute mit der Smartphone-Version von Car Cops, die haben wenigstens etwas Abwechslung durch die Werbung. Ach, neue Klamotten gibt es auch. Nach einer Stunde hatte ich alle freigespielt. Wer mehr möchte, soll im Store dafür gefälligst Geld bezahlen aber will das schon?
Für die Verkehrskontrollen verdient man Geld mit dem man sein Zuhause aufpeppen kann. Eine neue Couch, ein neuer Teppich, eine neue Karre. Nur warum? Weder kann man mit den Sachen interagieren, noch schalten sie weitere Minispiele frei. Sie sind halt da. Vielleicht wollte der Entwickler daraus noch irgendwas machen, hatte dann aber die Lust verloren. So wie ich mit dem ganzen Spiel.
Hin und wieder gibt es auch Kamera-Bugs. Dann zerschießt es die komplette Perspektive und das Spiel dreht komplett durch. Immerhin bringt das etwas Spaß in den sonst eintönigen Polizistenalltag. So ein simples Spiel mit Bugs zu veröffentlichen ist allerdings ein weiteres Armutszeugnis. Aber was soll man schon erwarten, schließlich ist es von Qubic Games.
Wollt ihr wirklich unterhaltsame Spiele zocken, dann schaut euch mal meine Reviews zum Trimui Smart Pro oder den R36S an. Beide Handhelds kommen mit tausenden spaßigen Retro Games. Auch die G11 Pro Retro Spielekonsole ist sehr empfehlenswert.
Zusammengefasst
Ich habe keine Ahnung für wen Car Cops unterhaltsam sein soll. Eventuell für Kinder. Die müssen nur ein paar Knöpfchen drücken, verstehen aber wahrscheinlich das Englisch nicht. Erwachsene fühlen sich bereits nach 10 Minuten verkackeiert: „Das actiongeladene Leben eines Polizeibeamten“. Ja ne, ist klar! Innerhalb kürzester Zeit hat man, bis auf die sinnlose Innenausstattung seiner Bude, alles freigeschaltet und sich dabei in die Hölle gelangweilt. Die Grafik ist ganz ok dafür wiederholt sich die Musik nach einer Minute und nervt extrem. Zum Glück kann sie in den Optionen ausgeschaltet werden. Meine Empfehlung: Wenn ihr älter als acht Jahre seid oder nicht etwas super Anspruchsloses sucht, Finger weg! Auch 99 Cent sind noch zu teuer.
* Das Beitragsbild wurde von uns mit Hilfe des „Bing Image Creator“ erstellt.