Garbage Driver Truck Simulator 2025

Müll, Müll, Sondermüll

So! Nachdem ich beinahe aus Versehen ein gar nicht so schlechtes Spiel für euch getestet hätte, geht es hier jetzt weiter mit grandiosem Trash. Wen es interessiert: Ich hatte Lust, etwas mit Tieren zu zocken, und bin im Nintendo Shop über den sehr stark reduzierten Bee Simulator gestolpert. Hatte große Hoffnung, dass das ein rechtschaffen grottiges Game wird, war es aber dann letztendlich gar nicht, sondern etwas richtig Vernünftiges mit guter Grafik, netter Synchronisation und sogar einem Bildungsauftrag. Gibt es im Moment noch für 1,19€ – wer sowas mag, kann da guten Gewissens zugreifen. Aber ich bin ja nicht hier, um ordentliche Spiele zu testen, dafür fehlt mir auch jede Qualifikation. Ich teste Schrott, und das gerne. Hab mich also nach einer Alternative umgeschaut und bin auf den relativ frisch erschienenen Garbage Driver Truck Simulator 2025 gestoßen. 99 Cent, ein rechtschaffen mieser Trailer, der absolut nichts Gutes verheißt: Da greife ich selbstverständlich zu. Die Beschreibung verspricht eine realistische Truck-Steuerung kombiniert mit der wichtigen Aufgabe der Mülltrennung. Es gibt sogar ein strategisches Element, denn man muss seine Tankanzeige im Blick behalten. Ein dynamisches und mitreißendes Gameplay wird angekündigt. Nun denn, wir gucken uns das mal an:

Ziemlich schmissige Musik tönt einem entgegen, als man beim Startbildschirm in den Einstellungen die Lautstärke und sonst gar nichts regulieren kann. Es gibt dort auch ein Tutorial, das aber in Wirklichkeit gar keins ist, sondern nur eine Übersicht über die Tastenbelegung. Bremsen, Beschleunigen, Lenken und Aussteigen. Mehr muss man nicht machen, das gefällt mir, das scheint nicht schwierig zu werden. Dann wollen wir mal. Die erste Einführungs-Mission beginnt im Haus. Ich soll mich umschauen, anziehen und dann nach draußen gehen. Die Musik nervt jetzt schon und wird sicherlich gleich ausgemacht. Kleine Aufgaben wie „Trink Kaffee“ oder „Zieh deine Kluft an“ wollen bewältigt werden. Kein Problem, ein Schultertastendruck und es ist schon erledigt. Dann dürfen wir ins Freie. Nach einem unangemessen langen Ladebildschirm stehen wir auf der Straße neben unserem treuen Truck. Zu Fuß die Stadt erkunden ist nicht vorgesehen, es ploppt direkt ein riesengroßer Hinweis auf, dass ich zurück zum Auto soll. Alles auf Englisch übrigens, aber das ist nicht schlimm, soviel Text ist es nicht bisher. Die Steuerung zu Fuß geht recht gut von der Hand – man muss zwar manchmal ein bisschen suchen, bis man mit dem Cursor die Stelle findet, wo das Interaktionsmenü aufgeht, aber es ist machbar. Im Auto angekommen öffnet sich eine Mini-Map, die anzeigt, wo das nächste Ziel ist. Ich fahre guter Dinge los. Und komme noch nicht mal einen Meter weit, bis ich mich an stehenden Autos festgefahren habe. Einen Rückwärtsgang gibt es nicht, vorwärts geht es nicht weiter, das heißt dann wohl Game Over… Ah nein, man muss auf die Bremsen-Taste drücken, dann fährt man rückwärts. Ich denke wehmütig an die versprochene realistische Truck-Steuerung und bleibe an einem Poller hängen. Eingekeilt. Vorne Autos, hinten Pfosten. Mittendrin eine etwas ungehaltene Truck-Fahrerin. Erst mal die unerträgliche Musik aus, ich muss mich konzentrieren hier! Ah, jetzt. Das Auto, das mich blockiert hat, ist weggefahren. Jetzt stehe ich inmitten von 4 identischen blauen Sportwagen und komme nicht mehr weiter. Fahre rückwärts und hänge mit röhrendem Motor an einem Haus fest. Was für ein schreckliches Spiel! Überall stehen unüberwindbare Hindernisse, ich weiß gar nicht, was das soll. Nach ein paar Minuten habe ich es dann aber doch mit Hängen und Würgen geschafft, die 5 Meter bis zum Checkpoint zu fahren, werde mit 3000 Gold belohnt und bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Oh, großer Gott: Ich muss gegen die Zeit fahren und darf außerdem nur 2 Kollisionen haben. Viel Glück wünschen sie mir im Missionstext, die scheinheiligen Säcke. Zum Glück ist kein Verkehr, es sind nur ein paar Baustellen, denen ich ausweichen muss. Der Truck schlingert unkontrollierbar hin und her, und natürlich scheitere ich. Noch mal! Wenn man das Gas nur ganz leicht antippt, geht es einigermaßen. Und geschafft! Ich habe 350 von 250 möglichen Münzen geholt und alles mögliche freigeschaltet: Ein neues Auto, einen Reifen und Blau. 🤷‍♀️ 

Mission 2 von 6: Ich soll wertvolle Glasflaschen sammeln, Münzen verdienen, indem ich Herausforderungen überwinde, und über die gesamte Mission triumphieren. Oh, Warnung: Mein Tank ist fast leer und ich muss zur Tankstelle. Hat die jemand gesehen? Ich nicht. Es gibt auch keine Übersichtskarte, man fährt halt die ganze Zeit durch immer gleich aussehende Straßen. Ah, da! Eine blau leuchtende Stelle mitten auf der Fahrbahn ist die Tankstelle. Mein Tank ist 0l/2l, sagen sie mir. Ich tank dann mal. Schon besser. Und weiter geht’s. Bei dem angezeigten Missionsziel angekommen, ist da einfach mal gar nichts. Keine Interaktionsmöglichkeit, nichts. Ich bin sogar aus dem Truck ausgestiegen, nur um mich per Textfenster anschnauzen zu lassen, ich soll wieder einsteigen. Ach doch, hier steht ja eine Tonne. Ich trage sie zu meinem Auto. Ein goldener Ring erscheint, ich stelle die Tonne einfach mal darin ab. Und jetzt? Keine Ahnung. Wieder aufheben und in das Auto werfen geht nicht. Habe jetzt mehrmals mit der ulkig schwebenden Tonne den Wagen umrundet und weiß nicht, was die von mir wollen. Aha! Man muss sie in den goldenen Ring legen und dann einen Hebel am Auto betätigen. Dann verschwindet sie. Animationen jedweder Art gibt es nicht, aber das wäre auch wirklich zu viel verlangt. Egal: Ich habe meinen ersten Müll gesammelt! So, und nachdem ich einmal weiß, wie der Hase läuft und der Truck fährt, geht es eigentlich. Die erste Fuhre zum Wertstoffhof gebracht, das letzte Stück sogar rückwärts! 

Bin vollkommen bereit für den nächsten Level. Das Ziel: Papiertonnen leeren. Auch hier werde ich wieder per Route in der Mini-Map zu den Müllstandorten gelotst. Spielerisch ist es exakt so wie vorher, nur dass die Tonnen halt ein bisschen anders aussehen. Doch dann, die nächste Mission: Ein dringlicher Anruf, wir müssen Giftmüll, der im Central Park herumliegen soll, entsorgen!! Eine Stelle auf dem Bürgersteig leuchtet aus irgendwelchen Gründen grün, ich laufe einfach mal hindurch und werde daraufhin zum nächsten Ziel dirigiert. Da liegt ein umgekippter Giftmülltransporter mitten auf der Straße! Ich rechne mit dem Schlimmsten: Action, Schutzkleidung, Mutationen! Aber nichts. Es spielt sich genauso wie immer, da wollte man die bewährten Abläufe nicht ändern offensichtlich. Es liegen jede Menge Mülltonnen herum, interagieren kann man nur mit ein paar davon. Den Rest lassen wir einfach mal da und fahren weiter, es wird sich schon jemand anderes drum kümmern. Vom Central Park übrigens keine Spur, aber wer will da schon so kleinlich sein…

Die nächste Mission, Nummer 5 von 6, wobei ich nicht weiß, ob ich da gerade nur ein Tutorial spiele oder ob das dann schon das komplette Spiel gewesen sein soll: Ich muss Abfall einsammeln. Diesmal jedoch mit einer Zeit-, dafür aber ohne Zielvorgabe. Man hat 10 Minuten, um aufs Geratewohl durch die Stadt zu cruisen und zu gucken, ob einem auf der Karte zufällig Müll angezeigt wird. Nicht machbar. Selbst wenn man Glück hat und die Müllhaufen sind nur ein paar Meter voneinander entfernt, ist die Zeit zu knapp bemessen. Ich habe es oft versucht und es nie auch nur annähernd geschafft. Aber ich bin ja auch ein Noob, vielleicht liegt es ja an mir. Kurzerhand hab ich das ganze Gedöns dann also weitergereicht an meinen Gamer-Ehemann. Der spielt sich kurz ein, sagt „Was ist das denn für ein Quatsch?“, spielt dann noch ein bisschen weiter und befindet, dass sein Leben zu kurz sei dafür. ^^

An dieser Stelle endet also das Probespiel, weil ich einfach nicht weiterkomme. Vielleicht würden noch ganz wunderbare Level und neue Spielmodi kommen, vielleicht könnte man sogar sein erspieltes Geld einlösen, vielleicht hätte man irgendwann Zugriff auf seine ganzen freigespielten Fahrzeuge. Wir werden es nie erfahren. Tut mir leid.

Nichts, aber auch wirklich gar nichts, was die Spielbeschreibung angekündigt hat, kam in dem Game vor. Keine Strategie, kein realistisches Fahrgefühl, einfach nichts. Man fährt mit seinem Auto eine Straße entlang und biegt halt manchmal um Kurven. Die Spielwelt ist relativ unbevölkert, die paar Autos, die unterwegs sind, weichen aus – wenn sie uns nicht gerade unüberwindbar eingekesselt haben. Die Missionen sind so abwechslungsarm, wie sie nur sein können. Highlight des Spiels war eine Frau, die winkend auf dem Bürgersteig stand. Und irgendwann ging es dann wegen Unschaffbarkeit nicht mehr weiter. Mittlerweile kostet der Spaß auch nicht mehr 99 Cent, der Preis wurde hochgesetzt auf stolze 7,99 Euro. Spart euch den Müll.

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Weitere Informationen

Fazit

Pro

  • Man fährt herum
  • Man kann die Musik ausschalten
  • Eine Frau winkt

Kontra

  • Langweilig
  • Teilweise zu einfach
  • Teilweise zu schwer

Wertung   (0 - 10)

2
Schlecht
Emotion enttäuscht

Emma

Kaufe oder esse oder fotografiere alles, was sich nicht schnell genug retten kann - je nach Situation. Stellt mich einfach irgendwo am Meer ab und ich bin glücklich. 😊

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4 Antworten zu “Garbage Driver Truck Simulator 2025”

  1. Sam Sam sagt:

    Nintendo früher: „Sorry aber wir haben gewisse Qualitätskriterien für den Release von Spielen auf unserer Plattform!“

    Nintendo heute: „Ja komm, hau raus den Mist.“ 😁

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