Bus Simulator 2024
Bus Simulator 2024 City Driver Premium Edition Nintendo Nintendo Switch Simulation
City Driver Premium Edition.
Es ist ja nicht einfach nur ein Bussimulator, der mit dem schönsten und rotesten und glänzendsten Bus aller Zeiten im Vorschaubild vom eShop meine Aufmerksamkeit erregt hat – nein, es ist sogar eine Premium Edition! Wer hätte da nicht sofort für 99 Cent auf „Kaufen“ geklickt?! Ach so, ihr alle und überhaupt jeder, der bei Verstand ist? Weil da eh nix Gutes bei rumkommen kann? 😅 Na gut. Aber es reicht ja auch, wenn ich das Ding kaufe. Einer muss ja. Außerdem: Es wird ein „thrilling adventure of a lifetime“ angekündigt. Und aufregende Abenteuer beim Busfahren sind auf jeden Fall etwas, was ich noch auf meiner Bucket List habe, nachdem ich im Alltag immer nur aufregende Abenteuer in der Straßenbahn erlebe… Und als würde das noch nicht reichen, ist ja auch noch ein gratis DLC dabei, dank dem man das Abenteuer Busfahrt mit einem ordentlichen Startguthaben von 150.000 Dollar beginnt. Und das ist immer noch nicht alles! Ganz und gar nicht! Haltet euch bitte fest: Es gibt eine lebendige Open World! 17 einzigartige Busse mit ebenso einzigartigen Features!! Eine dynamische AI!!! Eine atemberaubende Grafik und realistische Busfahrphysik… Ich denke mir das alles nicht aus, das steht wirklich da. Dann wollen wir doch mal schauen, was es damit auf sich hat. Bitte nach hinten durchrücken und aus der Lichtschranke treten, sonst gehen die Türen nicht zu. Alle bereit? Dann geht’s jetzt los! (Aber bevor es losgeht, noch kurz eine nicht ganz unwichtige Warnung: Das Spielebundle heißt zwar „Bus Simulator 2024“, es besteht aber aus dem Hauptspiel „Bus Simulator 2023: City Driver und dem DLC „Cash Boost Pack“. Wer den Simulator von 2023 schon hat, braucht dieses Spiel hier ausdrücklich nicht!!)
Nach einem kurzen Ladebildschirm landen wir direkt auf der Seite mit den täglichen Belohnungen. Wenn man sich jeden Tag einloggt, bekommt man Geld (nur virtuell) und hier und da mal einen neuen Bus. Mal schauen, wie viele Tage ich durchhalte… (Spoiler: Einen Tag. Das genügt. Mehr ist da nicht los.) Im Einstellungsmenü kann man dankenswerterweise direkt die Dudelmusik ausschalten. Ansonsten hat man beim Startbildschirm die Möglichkeit, bei Bedarf seinen Fahrer ausruhen zu lassen, den Bus vollzutanken oder ihn zu reparieren. Man kann auch den Bus wechseln, es gibt tatsächlich einen beachtlichen Fuhrpark. Gezahlt wird mit irgendwas lilafarbenem, was nicht näher erklärt wird und wo ich auch im Spielverlauf nicht dahintersteige, was das sein soll, oder halt mit Geld – durch den DLC haben wir ja schon ein kleines Vermögen, aber ich spiele trotzdem für den Anfang erst mal mit dem Standard-Bus zum Warmwerden. Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich in Pferdestärke, Gewicht und Drehmoment voneinander. Schauen wir später mal, ob das irgendeinen Einfluss aufs Spiel hat. Außerdem kann man seinen Bus pimpen mit verschiedenen, nicht näher definierten Ersatzteilen – keine Ahnung, was das alles ist und was es bewirkt, ich bin ja kein Mechaniker. 4 verschiedene Teile gibt es, die man kaufen und jeweils 3x upgraden kann. Mache ich aber auch erst mal alles nicht, wir wollen ja das pure, unverfälschte Einsteigerbuserlebnis. Dann gibt es schließlich noch die Option „Company Management“, hier kann man gegen Gebühr Fahrer einstellen und sieht, was die pro Tag erwirtschaften würden. Auch das verschieben wir auf später, der mitgelieferte Fahrer wird wohl erst mal reichen. Bin erst mal positiv überrascht über die vielen Auswahlmöglichkeiten und drücke guter Dinge auf Play.
Los geht die wilde Fahrt!
Hier kann man dann direkt noch mal wählen, nämlich zwischen zwei Spielmodi: Career und Free Ride. Ich nehme mal die Karriere, bin ja schließlich nicht zum Spaß hier. 28 verschiedene Level gilt es freizuspielen – wir fangen mal mit dem ersten an. Man kann 550 EP und 5500 Dollar erspielen. So, und jetzt geht’s los. Erst mal mit der Steuerung: Die ist deutlich umfangreicher als beispielsweise bei dem Müllwagen, hier muss man richtig was tun: Bremsen, beschleunigen, blinken, lenken, hupen (yay!), den Warnblinker setzen und sogar ein bisschen schalten, wenn auch nur in den Vorwärts- und Rückwärtsgang. Sieht gut und spannend aus. Dann wollen wir mal! Das Fahren geht gut von der Hand, hier ist auch gar nicht so viel zu beachten wie befürchtet. Man fährt durch eine Stadt mit relativ unscharfer Grafik, ein Pfeil im Navi weist einem den Weg. Erfreulicherweise funktioniert die Hupe hervorragend. ^^ Es gibt ein Zeitlimit von 3 Minuten, das ist aber gut zu bewältigen. Außer uns ist kaum jemand auf den Straßen unterwegs, und falls doch einmal ein Auto auftaucht, kann man ihm problemlos ausweichen – sei es auf die Gegenfahrbahn oder den ohnehin dauerhaft menschenleeren Bürgersteig. Gegen Ende des Levels wird es dann noch mal ein bisschen hakelig, weil man sein Gefährt in einem markierten Bereich abstellen muss. Dafür muss man aber erst mal langsamer werden, sonst dötzt man volle Möhre gegen die Wand und kriegt einen vorwurfsvollen Text zu lesen: „You damaged the bus, please drive cautiously. -200 Dollar“. Es ist übrigens völlig egal, wie doll man irgendwo gegenfährt, ob man nur einen Bordstein mitnimmt oder kopfüber vom Parkhausdach stürzt: Der Schaden beträgt immer 200 Dollar. Realismus! Immersion!! Im Pausemenü kann man jederzeit noch mal einen Blick auf die Steuerung werfen, es gibt auch eine Übersichtskarte, auf der das Ziel und meine aktuelle Position angezeigt werden. Braucht man aber eigentlich nicht, man kann gut anhand der eingeblendeten Pfeile navigieren. Bus geparkt, Belohnung eingesackt, und ab zum nächsten Level. An dieser Stelle kann ich aber, glaube ich, schon mal verraten: Das Spiel ist nix. Atemberaubende Grafik ist Quatsch. Dynamische AI ist erst recht Quatsch, da stehen halt manchmal Autos rum oder schleichen im Schneckentempo vor sich hin, ohne groß auf mich zu reagieren. Realistische Busfahrphysik… ihr könnt es euch wahrscheinlich schon denken.
Aber da müssen wir jetzt durch, es hat ja schließlich Geld gekostet. Kurz nach Beginn des Levelabschnitts kommt eine Einblendung, dass mir das Benzin ausgeht. Ich bin natürlich direkt in Panik verfallen: Was soll ich bloß machen, wenn ich liegenbleibe, hier gibt es keine Tankstellen – hab mich schon wie den Typen aus der alten Tankstellen-Werbung mit einem leeren Kanister die Straßen entlang wandern sehen. War dann aber halb so wild: Für die Mission reichte der Sprit noch, und tanken konnte ich dann in der Garage. Da hab ich dann auch gleich den Fahrer ausruhen lassen, sein Energiebalken war ziemlich weit unten. Man hat die Möglichkeit, für 7000 Dollar den Fahrer zu wechseln. Soviel kostet auch das Tanken und auch die Reparatur – in allen 3 Fällen ist es egal, wie weit unten der jeweilige Balken ist, die Kosten sind immer gleich. Deshalb besser solange warten, bis es gar nicht mehr anders geht.
Unscharf und abwechslungsarm
Dass die Grafik nicht so viel taugt, hatte ich ja kurz schon mal angerissen. Es sieht einfach nicht schön aus, die Texturen sind unscharf, es gibt auch Clippingfehler – einmal bin ich durch ein Gitter gefahren und kam da nicht mehr raus, musste den Level neustarten. Als lustiges Feature hat das Spiel an einer Stelle sogar eine unsichtbare Straßenblockade! Man kommt da nicht entlang, obwohl die Straße dort ganz normal weitergeht. Immer kommt das Andötzgeräusch, und wir müssen 200 Dollar Strafe zahlen. Wenn man über eine Brücke fährt, bauen sich Hochhäuser beim Näherkommen von oben nach unten auf, es wirkt so, als würden riesige angespitzte Monolithen langsam in die Erde gebohrt. Atemberaubende Grafik!!
Man findet sich zu Beginn des Levels immer auf der gleichen Map wieder, nur in jeweils unterschiedlichen Abschnitten. Einmal bin ich, aus welchem Grund auch immer, in einem Parkhaus gestartet. Weil ich die Ausfahrt nicht gefunden habe, bin ich auf dem obersten Parkdeck gelandet. Dort waren Skateboardrampen aufgebaut, und ich Naivling dachte, das wäre vielleicht auch für uns und unseren Superbus nutzbar. War es nicht, wir sind sehr runtergefallen. Apropos runterfallen: Man kann sogar ins Wasser fallen! Und nimmt noch nicht mal Schaden. Zu sehen ist das allerdings nicht, das wäre ja nun auch wirklich zu viel verlangt. Man biegt ab Richtung Wasser, und kurz vor dem Aufprall findet man sich am Startpunkt wieder. Und man muss auch keine Fahrgäste aufnehmen, das ist eh immer super nervig bei so einem Busfahrerjob. Man kann ganz lässig durch die Gegend cruisen, immer mal lustig hupen und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Ein paar Leutchen sitzen schon im Bus, alle weiß gekleidet, bestimmt eine Art Sekte oder so. Das würde auch erklären, wie sie gleichmütig alles ertragen – selbst ein Sturz vom Parkhausdach kann sie nicht erschüttern, sie bleiben einfach sitzen, als wäre das alles ganz normal. Eigentlich nicht anders als wir alle morgens immer in der Straßenbahn. 🤭
In der Garage
Oh nein, jetzt ist es passiert: Der Tank ist leer!! Wir können entweder zurück zur Garage und ihn dort auffüllen für 7000 Dollar, oder wir machen es gleich hier an Ort und Stelle, das kostet ebenfalls 7000 Dollar. Hm, mal überlegen… Irgendwann an einem späteren Zeitpunkt des Spiels kann man auch in der Garage einmal 2,5 Minuten lang warten, dann war der Tank auch wieder voll, ohne dass man zahlen musste. Aber wovon das abhängt: Keine Ahnung, das wissen nur die Spieleentwickler allein. Ist aber auch nicht weiter tragisch, Geld ist eigentlich kein Problem. Ich habe keine Ambitionen, jedes verfügbare Gefährt zu kaufen – warum auch? Die unterscheiden sich nur äußerlich. Fahren tun sich alle gleich, und sie klingen auch alle gleich, nämlich wie ein Handrührgerät, egal was für eine Drehzahl sie mitbringen. Ich hatte zwischenzeitlich noch 2 Busse dazugekauft: Einen roten Doppeldecker, weil er einfach cool aussieht, und einen superduper High End Megabus mit jeder Menge PS, den ich auch noch mit allen möglichen Upgrades ausgestattet habe. Spürbare Unterschiede beim Fahren gibt es meines Erachtens nicht. Der rote schwankt ein bisschen beim Lenken, und die Passagiere sitzen diesmal teilnahmslos auf dem Oberdeck, statt teilnahmslos im Innenraum zu sitzen. Der andere bringt es auf stattliche 80 km/h, das ändert aber rein gar nichts am Fahrverhalten und fühlt sich auch nicht wirklich schneller an.
Na ja, jedenfalls bin ich nicht allzu lange Zeit später dann auch schon durch mit dem Karrieremodus. Der Ladebildschirm warnt uns immer mit einem „Friendly Reminder“, dass wir uns Zeit lassen sollen. Wahrscheinlich, damit uns nicht auffällt, wie unverschämt kurz das Spiel ist… ^^ 28 Level gibt es, für jeden braucht man so ca. 2 Minuten. Die vorgegebenen 3 Minuten sind großzügig bemessen, man gerät so gut wie nie in Zeitnot. Falls ihr euch jetzt übrigens fragt, wie sich die Level voneinander unterscheiden: Gar nicht! Nicht die Bohne. Alles findet in der selben Stadt statt, es gibt nur eine einzige Map, man startet halt an verschiedenen Stellen, aber das ist auch alles. Wem das bekannt vorkommt: Jepp, da hatte ich mich in der Tat schon mal sehr drüber aufgeregt, und zwar beim Tiertransportsimulator. Da war es allerdings noch mal ärgerlicher, weil da die Vorschaubilder der Level verschiedene Landschaften vorgegaukelt hatten. Das ist hier nicht der Fall, hier ist sogar schon im Shop von einer Großstadt als Schauplatz die Rede. Von daher werde ich da mal Milde walten lassen und nur ein bisschen der verschwendeten Zeit hinterhertrauern. Wie auch immer: Der Karrieremodus ist durch, ohne dass ich auch nur ansatzweise Karriere gemacht hätte. Dann widme ich mich jetzt mal dem freien Spiel. Auch das findet, wenig überraschend, in der gleichen Location statt. Der einzige Unterschied: Es gibt kein Zeitlimit. Man fährt Haltestellen an, kann da aus einer Liste mit verschiedenen Fahrtwünschen ein Ziel aussuchen und fährt dann dorthin. Und dann zum nächsten. Und so weiter. Man erlebt absolut gar nichts. Man kann sich frei durch die Stadt bewegen, die ist auch recht weitläufig, aber so richtig viel zu sehen ist da halt irgendwann auch nicht mehr. Immerhin gibt es einen SOS-Button, wenn man sich mal irgendwo festgefahren hat. Der bringt einen gegen Gebühr zum Startpunkt zurück.
Zusammengefasst
Okay, dann haben wir das jetzt auch mal gespielt. Es war nicht ganz und gar furchtbar, aber so richtig viel Spaß hat es auch nicht gemacht. Die Stadt ist recht groß und bietet durchaus einige Abwechslung fürs Auge, aber irgendwann kennt man da dann auch alles. Die Busse sind einfach zu händeln – aber das ist ja nun wirklich keine realistische Busphysik! Man drückt nur aufs Gas und lenkt, und wenn man gerade ein bisschen übermütig ist, dann hupt man auch noch. Blinker und Warnblinker sind vorhanden, werden aber nicht benötigt. Der Karrieremodus kann eigentlich nicht als solcher bezeichnet werden: Man steigt ab und zu im Level auf, das hat aber keine Auswirkung auf irgendwas. Die verschiedenen Fahrer, die man anheuern kann, machen keinen Unterschied, die Busse wie gesagt auch nicht so wirklich. Man kann ganz nett mal für einen Nachmittag durch die Gegend gurken, aber längerfristige Motivation kann der Bus Simulator 2024 nicht bieten. Das Spiel gibt es noch bis zum 09.05. für 99 Cent. Kann man kaufen, muss man aber wirklich nicht.
* Das Beitragsbild wurde von uns mit Hilfe des „Bing Image Creator“ erstellt.
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