Submersible Simulator
Discover the Titanic into Ocean Nintendo Nintendo Switch Simulation Submersible Simulator Tauchboot Titanic
Discover the Titanic into Ocean.
Es gibt eine unendlich große Auswahl an Simulatoren im Nintendo eShop, jedes Gefährt, jeden Job, gefühlt jedes Lebewesen kann man simulieren. Wer weiß, vielleicht programmieren sie ja irgendwann auch noch einen Schlechte-Spiele-Tester-Simulator… Für 99 Cent würde ich ihn kaufen. ^^ Aber bis es so weit ist, teste ich auf ganz herkömmliche Weise im echten Leben weiter. Und zwar: Einen Tauchfahrt-zur-Titanic-Simulator! Der hat sich knapp durchgesetzt gegen einen Hauswand-Anstreich-Simulator, da haben wir also alle noch mal Glück gehabt. Für 99 Cent ist er im Moment erhältlich, normal kostet er stolze 12,99 Euro. Aber bevor ihr jetzt ganz aufgeregt in den eShop düst, lest lieber erst mal das Review zu Ende, womöglich lohnt sich der Kauf nämlich gar nicht…
Hinab in ungeahnte Tiefen
Wir begeben uns also auf Tauchstation und schauen, ob die Qualität des Spiels noch weiter unten liegt als das Wrack der Titanic. Die Spielbeschreibung verspricht nur Gutes, unter anderem spannende Unterwasser-Abenteuer und eine immersive Tiefseewelt mit mysteriösen Schauplätzen und fesselnden Orten. Wir müssen vorsichtig sein, damit es uns nicht das U-Boot zerbröselt beim Zusammenstoß mit Korallen, und wir müssen unsere Schwimm-Skills verbessern, damit unser Schiff in perfektem Zustand bleibt. (Nein, ich verstehe den Zusammenhang auch nicht. Vielleicht später, wir werden sehen). Jeder Level verspricht einzigartige Rätsel und Aufgaben, die unsere Agilität auf die Probe stellen werden. Atemberaubende Szenarien und eine mit Detailverliebtheit erschaffene Unterwasserwelt werden angekündigt. Ich bin da ja erst mal ein bisschen skeptisch, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
Dann jetzt aber genug mit dem Vorgeplänkel. Schnell noch ein Testament verfassen, denn solche Tauchgänge gehen ja selten gut aus, vorsichtshalber gleich mehrere Schwimmwesten anlegen, und los geht die wilde Tauchfahrt!
Panik auf dem Weg zur Titanic
Der Startbildschirm ist schon mal so statisch und öde, wie es nur geht. Ein ulkiges kleines Tauchboot ist zu sehen, ein Startknopf, und ab und zu kommen komische Geräusche, bei denen ich erst dachte, es wäre mein Magen, die dann aber vermutlich doch Tiefseesound darstellen sollen. Es gibt mehrere Level, die freizuspielen sind – wie viele genau, weiß ich noch nicht, weil man nicht durch die Auswahl scrollen kann. Dann beginnen wir doch einfach mal mit Level 1, das bietet sich ja an. Es wird eine Übersicht über die Tastenbelegung eingeblendet. Richtig viel zu beachten diesmal: Rotieren, Gas geben, Auf- und Abtauchen, Interagieren… Gar nicht mal so unkompliziert, so ein Tiefseetauchteil. Aber wird schon schiefgehen. Also los. Erste Mission: Finde die Titanic. Uff. Na gut, ich such mal. Hoffentlich macht sie sich irgendwie bemerkbar, wie soll ich das Ding denn finden da unten? Okay, also erst mal ein bisschen mit der Steuerung von dem kleinen Vehikel vertraut machen. Ein paar Meter aufsteigen, ein paar Meter absin… Hoppla! Game Over? Das ging schnell. 20 Sekunden oder so. Noch mal!
Wenn man auf einer Höhe bleibt, ohne aufzusteigen oder abzusinken, ändert sich die Druckanzeige nicht und auch die Healthpoints werden nicht weniger. Das ist doch schon mal gut, damit kann man arbeiten. Es wird sogar ein Ziel angezeigt, wo wir hinmüssen, in 800 m Entfernung. Die Steuerung ist träge wie nur was und reagiert eigentlich kaum, aber man befindet sich ja immerhin unter Wasser, da geht das ja alles nicht so schnell. Nicht so schnell ist auch das Boot selbst, es hat ca. Aufsitzrasenmähergeschwindigkeit. Aber wir haben es ja nicht eilig, die Titanic läuft ja nicht weg. Ich tuckere ein paar Meter durch eine ganz nett anzuschauende Unterwasserwelt, versuche zu lenken, geht nicht, nach kurzer Zeit wird eine Druckwarnung eingeblendet, die Healthpoints sinken rapide, Game Over. Verstehe, das ist also wieder die Art Spiel. Also dann, auf ein Neues. Die nächsten paar Versuche laufen alle ähnlich ab: Ich gebe Gas, kann nicht gescheit lenken, dötze gegen irgendwelche Felsen und trudele unkontrolliert und unsteuerbar durch den Ozean, bis der Lebensbalken aufgebraucht ist. Wenigstens geht das schnell, so dass nicht allzu viel Zeit verschwendet wird. Mal gucken, ob mir da noch irgendwas einfällt, wie ich das in den Griff kriege… Ich probier mal noch ein bisschen rum.
Treib, wohin die Strömung dich trägt
Keine Chance. Das Einzige, das funktioniert, ist geradeaus fahren, das Boot hübsch zur Seite neigen und die Kameraperspektive wechseln von der Außenansicht zum Blick ins Cockpit. Steuern geht nicht, bremsen geht nicht. Sobald man einmal Kontakt mit einem Felsen hatte, ist das Spiel quasi vorbei, weil es nicht möglich ist, das Schiff wieder unter Kontrolle zu bringen. Meist dauert ein Versuch ca. eine Minute, wenn überhaupt. So haben sich die Entwickler dann einiges an Arbeit gespart: Wenn es nicht vorgesehen ist, die Mission zu schaffen, braucht man auch gar nicht erst mehrere Level zu programmieren, da genügt einer, und der muss noch nicht mal groß sein, weil man eh nur einen kleinen Teil davon zu Gesicht bekommt.
Zusammengefasst
Das war wohl nix. Sparen in allen Ehren, ich spare selber gerne, aber als Entwickler sollte man schauen, dass man nicht am falschen Ende spart, nämlich am Spielspaß. Wer kommt auf den Gedanken, ein nicht steuerbares Spiel auf den Markt zu bringen? Es hätte ganz interessant sein können, ist aber letztendlich nur frustrierend und blöd. Das einzige, was nicht ganz fürchterlich ist, ist die Grafik, die sieht sogar verhältnismäßig okay aus, eine nette Unterwasserwelt mit blauen Leuchtkorallen und Felsen und so. Ab und zu düst ein Fisch durchs Bild, das geht aber so schnell, dass man ihn gar nicht richtig sehen kann. Musik gibt es keine, es gibt ein Blubbern und Rauschen, das gelegentlich ertönt, das muss dann reichen. Der Rest ist komplett unter aller Kritik. Was nützt einem ein Spiel, das nicht spielbar ist? Ich erkläre es hiermit offiziell für den größten Murks aller Zeiten und rate ausdrücklich vom Kauf ab. Was machen die Nintendo-Qualitätskontrolleure eigentlich beruflich?
* Das Beitragsbild wurde von uns mit Hilfe des „Bing Image Creator“ erstellt.
Lenken ist total überbewertet.
Eben. Und so können sie auch einfach die Skins ein bisschen modifizieren und dann einen Durch-die-Fluten-trudeln-wie-ein-bewusstloser-Delfin-Simulator veröffentlichen. ^^