Basic Math

Wenn dir deine Eltern absichtlich das Weihnachtsfest versauen.

Stellt euch vor ihr wünscht euch als kleiner Steppke in den Achtzigern zu Weihnachten ein Atari 2600 mit coolen Games und eure Eltern denken sich „Wenn unser Kind schon viereckige Augen durch diesen Videospielekonsolenquatsch bekommt, dann soll es wenigstens noch etwas dabei lernen!“ Unter dem Weihnachtsbaum findet ihr dann eine brandneue Atari Konsole und Basic Math, womit der 24.12. zu einem Albtraum wird! Schuld daran war Gary Palmer, der dieses Spiel 1977 programmierte. Wobei man hier fast nicht von programmieren sprechen kann. Den Schwachsinn hätte ich früher in 20 Zeilen Basic auf dem Commodore 64 schreiben können.

Im Grunde geht es um Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Insgesamt gibt es acht verschiedene Spielmodi. In den ersten vier darf die obere Zahl für die Gleichungen selbst bestimmt werden. Die Auswahl der unteren Zahl übernimmt dann die Konsole. Wählt man beispielsweise eine 5, erscheinen bei Addition Aufgaben wie „5 + 2 = X, 5 + 5 = X, 5 + 8 = X“ und so weiter. Löst man eine Gleichung erfolgreich, ertönt eine ekelhafte, schrille Fanfare als Belohnung. Nach zehn Runden wird die erreichte Punktzahl angezeigt und das war’s.

Wer die Spannung ins Unermessliche steigern möchte wählt die restlichen vier Modi und stellt über die Schwierigkeitsregler der Konsole noch einen 12 oder 24 Sekunden Timer ein und lässt die obere Zahl für die Gleichungen vom Atari bestimmen. Jetzt noch ein paar Freunde einladen und dann kann der Krimi beginnen! „PLUS! MINUS! GETEILT! MAL! FÜNF! ACHT, NEIN NEUN! ZWÖLF! OH MEIN GOTT ES WIRD ZWEISTELLIG!“ Das lässt jeden Taschenrechner alt aussehen! Also fast… Die können meistens mehr, haben aber keine Fanfare.

Basic Math war einer der ersten Titel für den Atari 2600 und wurde auch noch unter dem Titel „Fun with Numbers“ veröffentlicht.

Während auf den Schulhöfen der Achtzigerjahre viele Kids von ihren Abenteuern in Pitfall oder Jungle Hunt berichteten… „Gestern bin ich über die Mäuler von Krokodilen gejumpt, bin Skorpionen ausgewichen und habe Goldbarren gesammelt! Danach habe ich eine Blondine vor Kannibalen gerettet und was hast du so gemacht?“ …gab es auch die traurige Basic Math Fraktion… „Ich habe nach den Hausaufgaben auf meinem Atari 2600 noch so richtig abgedividiert und rumsubtrahiert!“ Dafür haben sich einige ganz wenige Kinder in Mathe von einer 5 auf eine 5+ verbessert. Lange dürfte man dieses Lernspiel aber nicht „gezockt“ haben. Da trifft man sich doch lieber bei seinen cooleren Kumpels auf eine gepflegte Runde Pitfall. Bei deren Eltern durfte man bestimmt auch Cola trinken. Immerhin hatte Herr Palmer, bei schadenfreudigen Erziehungsberechtigten, mit ein paar Minuten Arbeit sicherlich ein paar D-Mark verdienen können. Es sei ihm nicht gegönnt!

Wollt ihr Retro Spiele wie Basic Math heute erneut in voller Pracht genießen, dann schaut doch mal bei unseren Reviews zu günstigen Handhelds vorbei. Hier noch ein Video von mir für euch, damit ihr dieses Meisterwerk animiert und mit Ton bestaunen könnt.

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Fazit

Pro

  • Die Kids sind weg von der Straße
  • Könnte Noten verbessern
  • Spannender Timer zuschaltbar

Kontra

  • Elternrache für Spielekonsolen
  • Mathe statt Spaß
  • Schreckliche Fanfare

Wertung   (0 - 10)

1
Übelst
Emotion traurig
Sam

Sam

Fan von japanischer Kultur, Technik-Gadgets, Ramen, Action-Figuren und allem, was kawaii oder retro ist.

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3 Antworten zu “Basic Math”

  1. Dweller sagt:

    Wohl eher „Basic Ass“ …

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