Ottogi Beijing Jjajang
Beijing Bohnen Jjajang Lebensmittel Ottogi Ramen Vegan Vegetarisch
Die schmecken wirklich nicht die Bohne.
So! Nachdem wir bei den letzten Tests überproportional oft Nongshim in der Ramenschüssel hatten, kommt heute mal ein ganz anderer Hersteller zum Zug, nämlich Ottogi. Bekannt ist die südkoreanische Marke, die in den Siebzigerjahren Curry als Gericht in Korea populär gemacht hat, vor allem für ihre sehr beliebten JinRamen. Die testen wir bei Gelegenheit sicher auch noch, jetzt sind aber erst mal die Beijing Jjajang Ramen dran. Das war eigentlich eher ein Zufallsfund im Asialaden. Sam und ich sind große Fans von Bohnenpaste, jedenfalls wenn sie in Süßigkeiten verarbeitet wird. Das sind dann zwar in der Regel rote Bohnen, diese hier sind schwarz, aber es wird schon irgendwie schmecken… 😅
Das Gericht, dem diese Instantramen nachempfunden sind, heißt Jjajangmyeon. Ein koreanisches Kultessen, das seinen Ursprung in China hat. Fun Fact: Wer in Südkorea nichts zum Valentinstag und zum White Day bekommen hat, darf sich dafür am 14. April, dem „Schwarzen Tag“, mit diesem Gericht trösten. Dann schauen wir doch mal, ob es wirklich ein Trost ist oder ob es das alles nicht noch viel schlimmer macht. 🤭
Die Zutatenliste liest sich sehr gut: Neben den schwarzen Sojabohnen sind viele Zwiebeln am Start, Karotten, frittierte Kartoffeln, Kohl, geröstetes Reispulver, sogar Grüner Tee. Und schon wieder keine tierischen Produkte. Aus Versehen schon wieder ein veganes Gericht gekauft. Na, da müssen wir jetzt wohl durch. Fader als die Nongshim von neulich kann es ja eigentlich nicht werden. Eine Portion, im Rohzustand immerhin 135 Gramm, bringt 570 Kalorien mit sich, verteilt auf viele kleine Beutelchen. Wie das alles zubereitet wird, erfahrt ihr jetzt:
Zubereitung
Erst mal 550 ml Wasser zusammen mit den getrockneten Gemüseflocken zum Kochen bringen. Dann die Nudeln hinzufügen und weitere 5 Minuten kochen. Die Hitze abstellen und fast das gesamte Wasser abgießen, drinbleiben sollten nur 3 Esslöffel voll. Dann das Suppenpulver und das Zwiebelöl hinzugeben, gut umrühren, fertig.
Geschmack
Emma’s Meinung: Die Gemüsebröckchen sind verhältnismäßig zahlreich und vielfältig, es sind auch wieder lustige kleine Proteinkügelchen dabei. Insgesamt riecht es jetzt schon leicht zwiebelig, wenn das Gemüse da vor sich hin köchelt. Die Nudeln riechen, wie Nudeln halt riechen. Das Suppenpulver hat eine angenehm dunkelbraune Farbe und riecht eigentlich im Wesentlichen nach Sojasoße. So weit, so gut. Dann noch das Öl dazugießen – und ab jetzt wird es unangenehm, das riecht nämlich nicht besonders gut. Dafür, dass es Zwiebelöl sein soll, riecht es mal so gar nicht nach Zwiebel, sondern nach etwas, was meine europäische Nase so nicht kennt und auch gar nicht unbedingt kennenlernen möchte. Uff. Na ja, aber jetzt sind wir schon so weit, jetzt ziehen wir das auch durch! Augen zu und ab dafür.
Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Uff. Nee, das ist mal so gar nicht mein Geschmack. Die Nudeln sind sehr angenehm in ihrer Konsistenz, auch die Gemüsestückchen machen Spaß, wenn man darauf herumbeißt. Aber: Es schmeckt insgesamt echt nicht so gut. Hat eine ziemlich kräftige, störende Bitternote. An irgendetwas erinnert es mich… An zu lange gebratene, leicht verkohlte Zwiebeln? Vielleicht. Ist jedenfalls ganz und gar nicht lecker. Das Bittere ist auch die ganze Zeit sehr präsent im Vordergrund und lässt alle anderen Geschmacksnoten, falls überhaupt vorhanden, gar nicht so richtig zur Geltung kommen. Es ist jetzt nicht komplett abscheulich oder so, aber es macht auch wirklich keinen Spaß, es zu essen. Immerhin ist die Portionsgröße ganz ordentlich. Und es ist kein Funken Schärfe vorhanden – Nudelfreunde, die es milder mögen, können es ja spaßeshalber mal probieren. Ist ja schließlich immer alles Geschmackssache, und so wird auch diese Sorte sicher ihre Fans haben.



Sam’s Meinung: Okay… Das war mal ein etwas anderes Geschmackserlebnis. Irgendwas zwischen Bohne und schwer definierbar. Ich fand die Ramen nicht völlig ungenießbar, sie waren einfach etwas arg außergewöhnlich (freundlich ausgedrückt…). Das angepriesene Zwiebelaroma habe ich nur dezent herausgeschmeckt, mir kam die Soße eher leicht zuckrig vor. Wenn es ein Wettbewerb im Versteckspiel für Geschmäcker gäbe, hätte dieses Gericht nicht nur gewonnen, sondern vermutlich gleich die ganze Meisterschaft geholt! Ohne die Hinweise auf der Verpackung hätte ich keine einzige Zutat identifizieren oder erahnen können.
Eigentlich schade, denn die Nudeln haben durchaus Nongshim-Qualität. Schön dick und flutschig, und auch das Gemüsebeutelchen war prima – aber bringt ja nichts, wenn der Rest nicht passt. Mit haufenweise zusätzlicher Schärfe per Trinidad Scorpion Paste fand ich die Ramen dann einigermaßen okay. Als Basis oder gar komplett ungepimpt sind sie mir aber definitiv zu langweilig und zu geschmacklich zu seltsam. Seltsam hat übrigens nichts mit mir zu tun, – das darf die Sorte Beijing Jjajang ganz alleine für sich beanspruchen!
Tipps zum Pimpen
Aufgemotzt habe ich das Essen diesmal mit allerhand Gemüsigem: Pak Choi, Sojabohnenkeime und Lauchzwiebeln, alles in Sesamöl angedünstet. Dazu noch Chiliflocken, schwarzer Sesam und selbstverständlich der frittierte Knoblauch. So konnte man den komischen Eigengeschmack einigermaßen übertünchen.



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