Uphill Rush Water Park Racing

Mit Vollgas hinein ins flutschige Rutschvergnügen.

Ein Geständnis: Ich schaue online gerne Videos von Wasserrutschen. Sehr aufregend ist das, fast so aufregend, als säße man selber in der Rutsche. Und man wird auch nicht nass dabei, bleibt nicht stecken und muss nicht mit schwerem Gerät da herausgeschnitten werden. Prima. Als ich gesehen habe, dass es bei den 99-Cent-Schnäppchen sogar einen Wasserrutschenrennsimulator gibt, habe ich deshalb natürlich sofort zugeschlagen. Das ist ja noch viel besser, als nur olle Rutschfilmchen anzugucken! Das Vorschauvideo sah schon mal sehr vielversprechend aus: Man flutscht durch Röhren aller Art, sogar unter Wasser! Neonbeleuchtung ist am Start, Loopings auch, und so wie es aussieht, düst man sogar an einem aktiven Vulkan vorbei! Sowas kriegt man in der Regel in keinem Wasserpark der Welt geboten. Der Beschreibungstext verspricht außerdem noch, dass wir surfen, Stunts hinlegen und durch alles hindurchrutschen dürfen, was uns im Weg steht. Über 100 Bahnen soll es geben, verschiedene Charaktere, Outfits und Boards und obendrein einen Level-Editor, mit dem wir eigene Rutschen erstellen können. Das klingt doch alles gar nicht mal so schlecht. Dann los: Badekappe aufsetzen, Nasenklammer montieren und mit Schwung hinein ins Vergnügen!

Guten Rutsch!

Im Startmenü dürfen wir erst einmal wählen, ob wir Justin oder Sarah spielen wollen. Ich nehme Justin, der sieht sehr lässig aus, wie er in seinem Rutschreifen herumlungert. Dann wird uns eine kurze Einführung in die Steuerung zuteil, während im Hintergrund 3 Gestalten pausenlos Kniebeugen machen. Oder uns zujubeln, was auch immer. Jedenfalls wabbeln sie da lustig in der Gegend rum. Die Steuerung scheint recht simpel zu sein: Man drückt B zum Bremsen und A zum Beschleunigen oder berührt die entsprechenden Icons auf dem Touchscreen. Dann gibt es noch Balance-Tasten bzw. die Analogsticks, mit denen man seinen Reifen vom Umkippen abhalten soll. Ansonsten scheint alles ein ziemlicher Selbstläufer zu sein. Man rutscht da so entlang, der erste Looping wurde ohne Probleme bewältigt. Zwischendurch sammelt man automatisch Münzen auf, Strandbälle geben Sonderpunkte. Ein Mädchen, das unvorsichtig da im Weg herumschwamm, haben wir einfach mal weggenuked. Es hat zum Dank sehr dramatisch gekreischt. 🤭 Man kann jederzeit pausieren, es gibt auch eine Anzeige, wie weit man auf der Strecke schon vorangekommen ist. Im Ziel angekommen werden wir noch mal ordentlich bejubelt, dann gibt es Punkte: Für Stunts, für den Rang und für gesammelte Münzen. Ich wiederhole das Level einfach noch mal, das ging jetzt alles so schnell, dass ich gar nichts mitbekommen habe. Und meinen Highscore kann ich ja vielleicht auch noch verbessern. Jetzt werden mir Power-Ups angeboten: Hätte ich Geld oder Diamanten, könnte ich einen Schutzschild, einen Münzenverdoppler oder einen Superhelden kaufen. Was der kann, wird im Moment noch nicht erklärt. Oh, interessant: Nachdem das eben anscheinend nur zum Üben war, fahre ich jetzt gegen Gegner! Keine Ahnung, ob das echte Menschen sind – die Usernamen klingen fast so. Ich habe sie jedenfalls locker abgehängt und sogar einen Diamanten zur Belohnung erhalten. Noch mal! Wieder gewonnen, wieder XP und Geld bekommen, und diesmal darf ich an einem Glücksrad drehen. 500 Münzen, das ist doch mal was. Noch mal! Man tritt pro Stage immer gegen die gleichen Kontrahenten an, allerdings nicht live. Ihre Zeiten bleiben immer gleich und man fährt gewissermaßen gegen ihre Geister. Jetzt bin ich im Level aufgestiegen und darf schon wieder am Glücksrad drehen. Diesmal gibt es sogar 2000 Münzen. Wenn das so weitergeht, kaufe ich einfach den ganzen Wasserpark und setze mich zur Ruhe.

Spezialrutschvehikel und Spezialevents

So, gucken wir uns mal das nächste Level an. Wobei man von angucken gar nicht so sehr sprechen kann, das geht alles so schnell, dass man nicht viel von seiner Umgebung mitkriegt. Ich könnte jetzt gegen Diamanten noch mal am Rad drehen oder einen neuen Charakter oder Reifen kaufen. Hab aber nicht genügend Diamanten, also schnell weiter im Text. Oh, jetzt scheint es richtig loszugehen: Man kann aus verschiedenen Charakteren wählen und man hätte auch noch einen zweiten Reifen zur Auswahl. Der scheint sich aber nur optisch von meinem zu unterscheiden, die Werte Beschleunigung, Tempo, Ausbalancieren und Schub sind gleich. Im weiteren Verlauf kann man ziemlich aufregende neue Vehikel freispielen, die jetzt schon in einer Vorschau zu sehen sind. Unter anderem warten da ein Einhorn, ein Stück Pizza und ein glitzernder Weihnachtsmannschlitten auf ihren Einsatz. Und noch richtig viele tolle rutschbare Untersätze mehr, die will ich jetzt aus Spoilergründen gar nicht alle verraten. Und es gibt auch eine Map mit einer Übersicht der Level, die man nach und nach freispielt. Sieht echt alles richtig tufte aus. Verschiedene Themenwelten mit insgesamt 60 Leveln. Cool! Es gibt auch einen Level-Editor, der im Moment aber noch gesperrt ist. Für 25 Diamanten kann man den Zugang erkaufen, oder man rutscht sich durch bis Level 60, dann wird er freigeschaltet.

Jetzt sind wir aber erst mal bei Level 2. Oha, es ist direkt ein Spezialevent! Man kann 20 Diamanten gewinnen, wenn man insgesamt 250 Münzen sammelt. 128 hab ich schon, dann gucken wir mal, was es da so zu holen gibt. Ui, sehr cool! Mit Korkenzieherdrehung und allem drum und dran. Gewonnen hab ich nicht, ein Gegner mit leuchtendem Surfbrett war ein winziges bisschen schneller. Egal, noch mal! Gewonnen und 2 Diamanten erhalten. Immerhin. Noch mal! Jetzt hab ich die 20 Diamanten von dem Event bekommen. Sehr gut, dann kann ich ja bald den Editor freischalten. Vom Gameplay her gibt das Spiel übrigens nicht viel her: Man macht nichts, außer die ganze Zeit Gas zu geben. Bremsen ist nicht nötig, ausbalancieren bis jetzt auch noch nicht, lenken ist eh nicht vorgesehen. Man fährt halt da entlang und drückt ab und zu auf die rechte Schultertaste, um noch mal ein bisschen Boost zu kriegen.

Neue Level und neue Herausforderungen

Nächstes Level. Jetzt könnte ich entweder mein Vehikel gegen Münzen ein bisschen aufpowern, oder ich kaufe mir direkt ein Neues, auch gegen Münzen, das von vornherein viel bessere Werte hat. Die Preise für die Gefährte erscheinen mir ein bisschen willkürlich: Eine glitzernde „Weihnachtsröhre“ kostet 25 Münzen, ein Schlitten mit exakt den gleichen Werten würde 1030 kosten, wenn ich das richtig verstehe. Ich nehme einfach mal die Röhre, was im Wesentlichen auch nur ein schlecht eingedeutschter Reifen ist, und gucke, was passiert. Auch hier winkt wieder ein Spezialevent mit einer Belohnung von 20 Diamanten. Wenn die einem so hinterhergeschmissen werden, verlieren sie irgendwie ein bisschen an Reiz. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Der neue Reifen jedenfalls ist deutlich schneller als der alte, man fliegt weiter und bekommt mehr Sonderpunkte für Air Time. Und durch die lange Flugdauer kommt man dann auch mal dazu, den einen oder anderen Stunt hinzuzaubern mit Hilfe der Balancetasten. Das gibt auch noch mal ein paar Extra-Erfahrungspunkte.

Man hat über die Map die Möglichkeit, bereits gespielte Level noch mal zu besuchen, zum Münzen- oder Erfahrungspunktesammeln oder um seinen Highscore zu verbessern. Und dann gibt es auf jeder Strecke auch noch Speicherpunkte. Dachte erst, die wären unnötig, weil man die Level eh problemlos schafft. Aber: Wenn man z.B. mit einem zu guten Rutschreifen ein niedriges Level bestreitet, kann es vorkommen, dass man zu viel Schwung hat und einen ordentlichen Crash hinlegt. Dann kann man netterweise vom letzten Speicherpunkt weitermachen.

Erstes und zweites Zwischenfazit

Es ist alles in allem sehr, sehr einfach. Das Spiel schafft jeder. Die Gegner sind zu schwach, man landet im Grunde immer als Erster im Ziel. Es macht schon Spaß, die Level haben auch einen gewissen Schauwert, die Umgebung ist hübsch und die Streckenführung ziemlich spektakulär. Es ist auch nett anzusehen, wenn man durch Goldminen und Geburtstagstorten oder über Hüpfburgen und Bowlingbahnen schlittert und durch Loopings brettert wie Sonic in seinen besten Zeiten. Aber es ist wirklich komplett anspruchslos. Man wird mit Diamanten und Münzen förmlich überschüttet, sodass man sich schon recht früh im Spiel quasi alles kaufen kann, wozu man Lust hat, solange man die entsprechende Stufe erreicht hat. Und das geht auch recht fix, die XP sind schnell verdient. Apropos schnell: Ein Level ist durchschnittlich in 45 Sekunden geschafft.

Und hier muss ich mich auch direkt schon korrigieren: Es wird durchaus schwieriger, je weiter man im Spiel fortschreitet. Ab Level 40 ist es tatsächlich etwas tricky und mit Übung verbunden, als Erster ins Ziel zu kommen. Die Strecken werden recht anspruchsvoll, plötzlich ändert sich die Richtung und man fährt rückwärts, oder mitten im Sprung muss man sich geschickt drehen, weil oben auf einmal unten ist und man nicht mit dem Kopf irgendwo andötzen darf. Allerdings muss man ja gar nicht unbedingt Erster werden, man kommt auch weiter, wenn man immer Letzter ist. Und: Wenn man in einem Level an einer Stelle festhängt und mehrmals vergebens vom letzten Speicherpunkt gestartet ist, fragt das Spiel, ob man den Abschnitt überspringen und einfach vom nächsten Speicherpunkt weitermachen möchte. Sehr spielerfreundlich, so kann gar kein Frust aufkommen.

Von Fehlerteufeln und Baumeistern

Einen kleinen Bug gibt es zu vermelden, bei dem ich erst dachte, das war’s, jetzt ist mein ganzer Fortschritt weg: Es kommt immer eine Einblendung, wenn man die 20 Diamanten aus dem Spezial-Event gewonnen hat. Just in dem Moment bin ich gecrasht und zum letzten Speicherpunkt gebeamt worden. Diese beiden Einblendungen haben sich überlappt, und das Spiel hat nicht mehr auf meinen Tastendruck reagiert. Hab dann das Spiel beendet, noch mal neu gestartet und gehofft, dass ich einfach an der Stelle weitermachen kann, wo ich aufgehört habe, und genau so war es dann zum Glück auch. Das ist im Spielverlauf 2x passiert, aber ist ja nicht weiter gravierend, solange man dann halt nur das Level noch mal von Anfang an zocken muss und nicht etwa das ganze Spiel. Noch ein Bug, aber auch nur ein halb so schlimmer: Manchmal zählt die Stoppuhr nicht richtig mit und zeigt am Ende nur ein paar Sekunden an. Die Gegner hat man somit weit hinter sich gelassen.

Und dann gibt es ja noch den Level Editor. Man kann 10 Bahnen bauen und abspeichern. Dazu stehen einem sämtliche Bauteile zur Verfügung, die das Herz begehrt und die das Rutschen zum Abenteuer machen. Knapp 80 verschiedene Teile gibt es, eine Bahn darf aus maximal 100 Teilen bestehen. Wenn man ein Händchen dafür hat, kann man sich hier so richtig kreativ austoben. Ich habe dieses Händchen nicht, deshalb habe ich den auch nur kurz und ohne überzeugendes Ergebnis angetestet – mein Rutschenheini ist nach wenigen Sekunden an irgendeiner Kante hängengeblieben, da hatte ich dann schon keine Lust mehr. Achtung: Nicht aus Versehen auf B drücken, sonst ist alles, was ihr gebaut habt, futsch.

Zusammengefasst

Insgesamt ist das schon ein sehr spaßiges Spielchen. Die Level unterscheiden sich nicht arg voneinander, aber es gibt immerhin 60 Stück, und der Motivationsfaktor, nur noch mal schnell eins zu zocken, ist sehr hoch. Und so einfach, wie der Schwierigkeitsgrad am Anfang ist, so happig wird er dann gegen Ende. Da kann man, wenn man denn möchte, viel Zeit und viele Versuche darin investieren, die Ideallinie zu finden und die Strecken so zu verinnerlichen, dass man die schnellstmögliche Runde fährt. Die Grafik ist nicht extrem detailliert, es ist ein Comic-Stil, viele Elemente wiederholen sich – aber egal, das was zu sehen ist, sieht klasse aus. Vor allem die Nachtlevel mit ihrer Neonbeleuchtung sind was fürs Auge. Die Hintergrundmusik ist auch nett und überhaupt nicht störend, nicht so ein blödes Gedudel, wie es in anderen Spielen gerne mal zu hören ist. Toll ist, dass es so viele verschiedene Vehikel freizuspielen gibt, die sich auch tatsächlich in ihren Fahreigenschaften unterscheiden. Sehr kreative Modelle sind da dabei. Und kreativ sind auch die Strecken und die Umgebungen, durch die man hindurchsaust. Man darf natürlich weder lebensechte Physik noch irgendeinen Realismus erwarten, die Art Spiel ist das nicht. Einfach nur ein lustiges, chaotisches Rennspiel, das viele Stunden lang Freude macht. Für den vollen Preis sähe das noch mal anders aus, aber für die 99 Cent, die es bis zum 28.09. noch kostet, ist das tatsächlich mal eine Kaufempfehlung.

* Das Beitragsbild wurde von uns mit Hilfe des „Bing Image Creator“ erstellt.


Fazit

Pro

  • Viele originelle Fahrzeuge
  • Sehr motivierend
  • Einsteigerfreundlich

Kontra

  • Die Level ähneln sich
  • Anfangs zu leicht
  • Kleine Bugs

Wertung   (0 - 10)

8
Sehr Gut
Emotion begeistert
Emma

Emma

Kaufe oder esse oder fotografiere alles, was sich nicht schnell genug retten kann - je nach Situation. Stellt mich einfach irgendwo am Meer ab und ich bin glücklich. 😊

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3 Antworten zu “Uphill Rush Water Park Racing”

  1. Sam Sam sagt:

    Habe mir wegen deiner guten Bewertung das Spiel für 99 Cent geschnappt und es ist wirklich spaßig. 🤭 Direkt 1h gezockt und schon einiges freigeschaltet. Ganz schön verrückte Sachen dabei. 😁

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