Nongshim Chapagetti

Eine der beliebtesten Instantnudelsorten. Wird sie ihrem Ruf gerecht?

Verehrte Freunde des gepflegten Nudelgenusses: Heute wird es kultig, heute testen wir die legendären Chapagetti! Auf jeder Instant-Ramen-Rangliste tauchen sie auf den vorderen Plätzen auf – gucken wir uns doch mal an, ob das begründet ist. Ich hatte sie schon mal früher irgendwann probiert und fand sie gar nicht so besonders bemerkenswert, allerdings war ich da noch als normaler Mensch unterwegs und nicht als Nudeltester. Das kann den geschulten Nudel-Blick ja durchaus noch mal verändern. ^^

Der Hersteller ist auch hier wieder Nongshim (wir stellen irgendwann wirklich auch noch andere vor, ich versprech’s!!), und es handelt sich um richtige Traditionsnudeln: Bereits 1984 wurden sie in Südkorea auf den Markt gebracht und sind dort mittlerweile nach Shin Ramyun die zweitbeliebsteste Instantnudelsorte. Sie sind die koreanische Variante eines chinesischen Gerichts namens Zhajiangmian, was übersetzt soviel heißt wie „Nudeln mit einer Soße aus gebratenen Bohnen“. Scherzhaft wird es auch „Peking-Bolognese“ genannt, weil es, genau wie das italienische Pendant, ein sehr gängiges Nudelgericht mit Hackfleisch ist. Der koreanische Name für das chinesische Gericht lautet Jjajangmyeon, und falls euch das jetzt irgendwie bekannt vorkommen sollte, ist das kein komischer Zufall, sondern liegt vielleicht an unserem Review. Von diesen Ramen waren wir ja gar nicht mal so begeistert. Mal schauen, ob die Chapagetti eher unseren Geschmack treffen. Aber erst mal noch ein kleines bisschen Nudel-Insiderwissen, damit ihr beim Abendessen so richtig angeben könnt: Chapagetti ist ein Kunstwort, zusammengefügt aus „Jjajangmyeon“ und, offensichtlich, „Spaghetti“.

Hauptzutat des Würzpulvers ist Sojabohnenpaste, außerdem sind noch Zwiebeln mit an Bord und sogar Shrimps. Ein Beutelchen mit Pflanzenöl ist dabei und ein weiteres mit Gemüse, nämlich Weißkohl, Karotten und Zwiebeln. Auch kleine getrocknete Eiweißbällchen sind wieder am Start, die wohl so tun sollen, als wären sie das Hackfleisch aus dem Originalgericht. 100g Chapagetti haben 430 Kalorien im Gepäck, eine Portion beinhaltet ordentliche 140 Gramm im Rohzustand.

Zubereitung

Zubereitet wird das Ganze wie folgt: 600 ml Wasser aufkochen, Nudeln und Gemüseflocken dazugeben, 5 Minuten kochen. Das Wasser bis auf 4 EL abgießen, Pulver und Öl hinzugeben, gut umrühren, essen.

Sehr schön sind die Gemüseflocken: Richtig große, stattliche Stücke, die auch wirklich als Gemüse zu erkennen sind. Auch die Proteinbröckchen machen einen guten Eindruck und sehen aus wie Mini-Fleischklopse aus dem Zwergenland. Der Nudelblock hat wieder die für Nongshim typische runde Form, so dass er wunderbar auch in einen kleinen Topf passt. Die Nudeln mit dem Gemüse riechen sehr angenehm beim Kochen. Als das Pulver hinzukommt, wabert einem ein sehr intensiver, erdiger, herber Geruch entgegen. Für mein Empfinden nichts, was einem sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Aber wir gucken mal.

Geschmack

Emma’s Meinung: Hm. Tja. Ich sag’s, wie es ist: Jjajangmyeon und ich werden wohl keine Freunde mehr. Der Geschmack sagt mir einfach nicht zu. Es ist schon irgendwie leicht würzig, das ja, aber nicht auf eine „erfüllende“ Art, falls das Sinn macht. Und im Hintergrund schwingt immer eine leichte, störende Bitternote mit. Das Aroma kommt mir ein bisschen bekannt vor, ich kann es nicht richtig greifen, aber am ehesten erinnert es mich an Bratensoße in der Kantine, bei der das Soßenpulver nicht richtig aufgelöst ist. Wenn man da so einen konzentrierten Klumpen in den Mund bekommt, schmeckt es ähnlich. Die Sorte hat richtig viele Fans, und es tut mir wirklich leid, wenn ich jetzt mit diesem Frevel jemandes Gefühle verletze. 😅 Aber ich kann dem echt nicht viel abgewinnen. Positiv für die Nicht-Scharfesser sei hervorzuheben: Es ist kein bisschen Schärfe vorhanden. Hier könnt ihr bedenkenlos zugreifen, wenn ihr euch selber mal ein Bild machen wollt. Die Nudeln sind wieder so gut, wie man sie von Nongshim kennt, schön elastisch und gut zu kauen und die Soße bleibt aufs Herrlichste an ihnen haften. Die Gemüsestücke sind nicht nur sichtbar und bissfest, sondern man schmeckt sie tatsächlich auch heraus. Aber das Pulver und seine dumpfe Sojabohnigkeit… Nee. Fade und belanglos. Aber zum Glück hab ich ja einiges da, um ein bisschen mehr Geschmack an die Sache zu kriegen.

Ach so, und falls ihr euch fragt, was um alles in der Welt da auf dem Schüsselrand herumliegt: Keine Sorge, das ist nur ein freundliches kleines Smiski. 😊

Sam’s Meinung: Die Chapagetti schmecken für mich sehr stark nach sehr wenig. Ein bisschen wie in meiner Omikron-Zeit, als meine Geschmacksnerven gestreikt haben. Ohne zusätzliche Beilagen wie Zwiebeln, Knoblauch und Chili, wären mir die Ramen definitiv zu langweilig, auch wenn einiges in den Beutelchen mitgeliefert wird wie getrocknetes Gemüse und Öl. Die Nudeln selbst sind top aber die Soße schmeckt nach fast nichts, obwohl sie aus ordentlich viel Pulver zusammengerührt wird.

Das, was herauszuschmecken ist, empfinde ich – wie Emma – als dezent bitter. Sojabohnenpaste ist auch die Basis vieler Misosuppen – dort kommt ihr salziges Umami-Aroma deutlich stärker zur Geltung als in den Chapagetti. Natürlich ist Geschmack immer subjektiv und es gibt sicher Nudel-Fans, die von dieser Sorte begeistert sind. Für mich bewegen sich diese Nongshim Ramen im Mittelfeld – besonders im Vergleich zur enormen Vielfalt an Instantnudeln, die der Markt sonst zu bieten hat. Da gibt es einige Fertignudeln der Konkurrenz, die auch ohne Pimpen mehr Geschmack liefern. Apropos Pimpen: (übergibt zurück an Emma)

Tipps zum Pimpen

Heute musste ich einiges auffahren, um die Nudeln ein wenig spannender zu bekommen. Und ich darf sagen, es ist mir gut gelungen. 😁 So war es dann tatsächlich noch richtig lecker. Ich habe Zwiebeln karamellisiert – die Süße passt hervorragend zu dem Gericht. Wegen der bisher 0,0 vorhandenen Spicyness sehr kräftig gewürztes, gebratenes Hack dazu. Dann noch eine Runde Hoisin-Soße und eine Chilischote. Scharf, süß, salzig – so wird da ein Schuh draus.


Fazit

Schärfe

Preis (UVP)

1,50 €

Wertung   (0 - 10)

4
Geht so
Emotion neutral
Emma

Emma

Kaufe oder esse oder fotografiere alles, was sich nicht schnell genug retten kann - je nach Situation. Stellt mich einfach irgendwo am Meer ab und ich bin glücklich. 😊

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