Mortal Kombat

Get over here!

Lange hatten Fans und ich damals auf den Mortal Monday gewartet. Der Tag an dem 1993 für alle Konsolen gleichzeitig Mortal Kombat veröffentlicht wurde. Endlich keine Unsummen an D-Mark mehr in den Automaten schmeißen und Zuhause vor der Röhrenglotze so oft man mag seine Kumpels verprügeln. Ich hatte mir damals direkt die Mega Drive und SNES Version gekauft. Während das Super Nintendo mit schickere Grafik protzte, bot das Mega Drive das bessere Gameplay und den berühmt, berüchtigten Blood-Code, mit dem man all das schöne Pixelblut und die original Fatalities freischalten konnte. Beide Versionen waren nämlich zensiert. Das Blut war grau und sollte Schweiß darstellen und die Fatalities waren mehr als lächerlich. Beispielsweise steckte Johnny Cage seinem Gegner einfach seinen Fuß in den Bauch und Kano riss nicht das Herz, sondern gar nichts aus dem Körper seines Kontrahenten. Doch all das war, Mega Drive exklusiv, Geschichte wenn man auf folgendem Screen die Tastenkombination A B A C A B B, als Anlehnung an „Uppercut“, über den Controller eingab:

Mortal Kombat Blood Code Screen

Der Blood Code Screen auf dem Mega Drive

War die Knöpfchendrückerei erfolgreich wurde man mit einem freundlichen „Get over here“ begrüßt und der Text „NOW ENTERING KOMBAT“ erschien auf dem Bildschirm. Los ging es mit dem Duell in dem sich die Mächte der Outworld das Erdenreich untertan machen wollten. Dafür mussten sie 10 Kämpfe in Folge gewinnen. Inspiration für Mortal Kombat war angeblich der 1988 erschienene Film Bloodsport mit Jean-Claude Van Damme und natürlich Street Fighter. Folgende Kämpfer standen zur Auswahl:

  • Johnny Cage, ein amerikanischer Martial-Arts-Schauspieler
  • Liu Kang, ein chinesischer Shaolin-Mönch
  • Sub-Zero, ein Ninja des chinesischen Lin-Kuei-Klans
  • Scorpion, ein Zombie-Ninja der sich an Sub-Zero rächen möchte
  • Rayden, der Donnergott
  • Sonya Blade, Lieutenant und Mitglied einer US-Sondereinheit
  • Kano, Chef des Kartells Black Dragon

Nun galt es dem Gegner die Birne weichzuklopfen. Hierfür standen ein tiefer Schlag, tiefer Tritt, hoher Schlag, hoher Tritt, Block und mehrere Special Moves zur Verfügung. Konnte man 2 Runden für sich entscheiden durfte man dem taumelnden Gegner den letzten Todesstoß verpassen. Genau für diese Gewaltdarstellung wurde Mortal Kombat berühmt und gleichzeitig von den Medien verteufelt. Trotzdem wurde es zum Markenzeichen der Serie und jeder nachfolgende Teil setzte noch einen drauf was die Kreativität und Brutalität der Fatalities betraf. Im Singleplayer musste man sich durch mehrere Kämpfe zu Goro und Shang Tsung durchschlagen, um danach als ultimativer Mortal Kombat Krieger gewürdigt zu werden. Beide waren deutlich einfacher zu besiegen als am Automaten. Für jeden Kämpfer gab es am Ende eine kleine Story als Abschluss. Hier wurde bei der Mega Drive Version 1 Bild pro Kämpfer eingespart. Wohl aus Speicherplatz Gründen. Zwischen den Runden durfte in „Test Your Might“ Challenges Holz, Stein, Stahl, Rubin und Diamant zerschlagen werden um Bonuspunkte abzugreifen.

Mortal Kombat test your might

Test Your Might

Außerdem gab es vor Kampfbeginn immer wieder mal einen Hinweis von einem grünen Ninja namens Reptile wie man selbigen finden kann. Diese waren beispielsweise „Alone is how to find me“, „Perfection is the key“, „Look to La Luna (The Moon)“ oder „Blocking will get you Nowhere“. Um gegen Reptile kämpfen zu können musste man in der Stage „The Pit“ das Glück haben das vor dem Mond eine Silhouette zu sehen war. Diese erschien nur alle 6 Kämpfe. Jetzt musst man „nur“ noch den Kampf ohne blocken, mit einem Double Flawless Victory und Fatality gewinnen. Danach durfte man am Boden der Brücke gegen Reptile kämpfen der eine Mischung aus Sub-Zero und Scorpion war.

Mortal Kombat Reptile Hint

Reptile’s kryptische Hinweise

Die Umsetzung auf dem Mega Drive ist super gelungen. Es empfiehlt sich jedoch ein 6 Button Pad zu verwenden. Die Steuerung geht gut von der Hand, die Figuren sehen ansprechend aus und der Sound untermalt das Geschehen prima mit düsterer Musik und entsprechenden Samples. Zwar fehlt hier und da etwas Sprachausgabe im Vergleich zum Automaten und auch bei den Animationen und der Größe der Kämpfer musste dezent eingespart werden aber die Speichergröße der damaligen Module war eben begrenzt. Spaß gemacht hat es auf jeden Fall und weil es auf dem Mega Drive auch noch den Blood Code gab war es für mich die beste Konsolenumsetzung. Mortal Kombat ohne original Fatalities und literweise Blut ist einfach kein Mortal Kombat. Hier noch mein Gameplay Video:

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Fazit

Pro

  • Blood Code
  • Super Gameplay
  • Grafik und Sound top

Kontra

  • Einsparungen bei den Animationen
  • Fehlende Samples
  • Goro zu einfach zu besiegen

Wertung   (0 - 10)

9
Sehr Gut
Emotion begeistert
Sam

Sam

Fan von japanischer Kultur, Technik-Gadgets, Ramen, Action-Figuren und allem, was kawaii oder retro ist.

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