Jelly Battle

Ein Haustier und ein Brettspiel ohne größere Ansprüche.

And now for something completely different! Nachdem die letzten getesteten Simulatoren ja alle nicht so überwältigend gut waren und es im Moment im eShop auch nix Neues in der Rubrik gibt, wird hier jetzt einfach mal was völlig Verrücktes gemacht und ein ganz anderes Genre getestet. Huiuiui! Man muss kämpfen, kuscheln, füttern, saubermachen, Sterne sammeln, Steine brechen, schlau sein und außerdem noch das Spiel gewinnen! Was um alles in der Welt kann das denn sein, fragt ihr euch sicher. Ich sag’s euch: Ein virtuelles Haustier in Form von einem sehr niedlichen Geleeklumpen! Kawaii-Alarm! 😍

Die Bilder im eShop sehen ziemlich klasse aus. Wir sind ja eh große Fans von Tamagotchis und Konsorten – ein neues, frisch bei AliExpress bestelltes Tamagezi ist schon auf dem Weg zu mir. Bis es hier ankommt, kann ich die Zeit ganz hervorragend nutzen, um mich um den freundlichen Glibber zu kümmern. Bin tatsächlich schon ein bisschen aufgeregt. Alle bereit? Dann geht’s jetzt los!

Ein kleiner Freund aus Gelee

Man wird begrüßt von ein paar Sekunden schwarzem Bildschirm, in dem sich das eigene, erwartungsfrohe Gesicht spiegelt. 😊 Dann Vogelgezwitscher, und unser Gallertknödel wird präsentiert. Wir können ihm einen Namen geben! „Heidi Klumpen“ war leider zu lang, also heißt das freundliche Tierchen jetzt „Knubbel“. Es scheint ihm nichts auszumachen, es lächelt zustimmend. Dann kommt ein kleines Tutorial, wir bekommen erklärt, dass wir seine Wünsche erfüllen müssen, sonst wird sich die Liebesanzeige entleeren, und es wird traurig sein, so wie jetzt. 😟

Das Tierchen zeigt seine Bedürfnisse via Sprechblasen mit Icons. Im Moment signalisiert es uns mit einem kleinen Gamepad, dass es gerne spielen möchte. Mit A-Knopf oder durch Berührung des Symbols auf dem Touchscreen können wir die Aktion ausführen. Das Spiel entpuppt sich als richtiges Brettspiel: Wir treten mit unserem Blob gegen einen KI-Blob an und müssen wohl, ähnlich wie bei „Go“, mehr Felder des Spielbretts mit unserer Farbe füllen als der Gegner. Unterwegs findet man auch Früchte, die im Hauptspiel an das Geleechen verfüttert werden können. Die Hintergrundmusik ist nett und fröhlich, kann bei Bedarf aber auch ausgeschaltet werden. Man steuert mit dem linken Stick und A oder einfach durch Tippen auf den Screen. Die ehemals 16 Blob-Einheiten teilen sich auf in 2×8 und besetzen jetzt 2 Felder. Die Felder, auf die wir uns bewegen können, werden markiert. So ganz verstanden habe ich noch nicht, warum das ausgerechnet diese Felder sind, aber vielleicht wird das ja später noch klar. Wenn der Gegner, dieser heimtückische rote Schleimbatzen, sich bewegt, lacht er ganz hämisch. Na warte, dir wird das Lachen noch vergehen! Im Moment hat er mich leider eingekesselt, aber er weiß ja auch, wie das Spiel funktioniert, und ich halt nicht. Wenn man also von allen Seiten entweder von Wasser oder vom Feind umgeben ist, kann man seine Figur dort nicht mehr wegbewegen. Aber ich habe ja noch ein paar übrig. Oh, hoppla! Plötzlich überrennt der rote Halunke das ganze Spielfeld, und ich hab verloren. Wie kam das jetzt? Keine Ahnung. Immerhin habe ich ein paar Obststücke gesammelt.

Ein Brettspiel mit irgendwelchen Regeln

Nach diesem Flop ist mein Tierchen zwar ein bisschen fröhlicher, aber so ganz doll happy immer noch nicht. Das Tutorial gibt uns den Tipp „Gutes Reiben ist immer willkommen!“. Also schnell streicheln, der Blob kriegt zwischendurch schon ganz rote Backen vor Ärger… Oh nein, wie toll! Er macht ganz tufte Freudengeräusche beim Streicheln! Und am Ende haut er auch noch einen fetten Rülpser raus. 🤭 Jetzt hat er Hunger bekommen. Wir können im Menü auswählen, was wir ihm zu essen geben wollen. Die Früchte vom Brettspiel gerade stehen zur Auswahl. Mal schauen, ob er sich über Trauben freut. Ja, tut er, er kaut mit großem Vergnügen. Und wir bekommen den Hinweis, dass wir durch das Füttern von bestimmten Mengen jeder Frucht sogar neue Skins freischalten können. Super! Jetzt hat Knubbel wieder Lust zu spielen, wir spielen, ich gewinne. Warum? Weiß ich immer noch nicht. Hab das Spielprinzip noch nicht durchschaut. Egal, man muss nicht immer alles verstehen. Einfach weiter. Es gilt, insgesamt 80 Spiellevel zu schaffen. Mal schauen, ob das was wird. Ich knuddele Knubbel erst mal ordentlich durch – so herrlich, wie er dabei kichert. Dann gibt es noch mal Futter, dann noch mal – wir können ihn vollstopfen mit Obst bis zum Anschlag, es stört ihn überhaupt nicht, den kleinen Nimmersatt.

Aha, so langsam blicke ich durch beim Brettspiel: Die Figuren bewegen sich immer bis zum nächsten Hindernis. Alles Obst, was auf dem Weg liegt, wird eingesammelt. Man kann nur die Figuren bewegen, die eine Zahl neben sich stehen haben. Die halbieren sich dann quasi: Eine Hälfte der Truppe bleibt stehen, wo sie ist, die andere wandert zum freien Feld am Ende des gewählten Wegs. Und am Ende, wenn alle Züge verbraucht sind oder wenn alle Figuren eingekesselt sind, wird abgerechnet. Oder so. Oder nein: Es hat gar nichts damit zu tun, wer wie viele Felder besetzt hat. Es geht einfach nur darum, wer den letzten Zug macht. Glaube ich. ^^

Pflegen, Verkleiden und Früchte sammeln

Jetzt ist unser Wonneproppen jedenfalls erst mal schmutzig. Kein Wunder bei den ganzen Schlachten, die er da immer schlagen muss. Ordentlich einseifen, dann geht’s wieder. Einen opulenten Haufen hat er auch produziert, den machen wir auch mal lieber weg. Ich lasse jetzt extra die Glücklichkeitsskala absinken, einfach um zu schauen, was passiert. Im Dienste der Wissenschaft. Für euch! Knubbelchen hat Hunger, aber ich gebe ihm schweren Herzens nichts. Ungefähr alle 15 Sekunden sinkt seine Happiness ein kleines Stück. Während wir warten, kann ich euch ja noch kurz was zur Grafik erzählen, die ist nämlich sehr niedlich. Man bekommt zwar gar nicht mal so viel zu sehen, weil es nur einen Hauptbildschirm gibt und dann halt noch die Spielbretter. Aber es ist sehr nett im Comicstil animiert, das Gelee hat ein richtig liebes Gesichtchen, Pilze wabern im Wind, mehr braucht man doch gar nicht.

So, und nach einigen Minuten ist es jetzt soweit: Unser kleiner Klumpen ist traurig. Er hat Tränen in den Augen. Was wohl passiert, wenn wir es jetzt auf die Spitze treiben und einfach noch ein bisschen länger warten? Ob er stirbt? Oder weggeht? Nö, nichts passiert. Rein gar nichts. Das ist einerseits gut, so müssen wir uns nicht den ganzen Tag um ihn kümmern und uns keine Gedanken machen, wie es ihm wohl gerade geht. Andererseits aber auch irgendwo verschenktes Potential, das hätte durchaus noch interaktiver sein können. Aber wurscht, dann ist es halt hauptsächlich ein Brettspiel mit einem kleinen Pflegeknubbel als zusätzlichem Goodie. Ich werd mal ein paar Trauben sammeln gehen – 20 Stück brauchen wir, um das Aussehen des Schleimchens zu verändern. Von anderen Essenssorten sogar 50. Pro Spielbrett sind meistens so um die 5 Früchte zu holen.

Man kann übrigens auch bereits gelöste, einfache Level noch mal spielen, um Früchte zu sammeln. Später im Spiel kommen immer mehr Hindernisse hinzu, die es etwas anspruchsvoller, um nicht zu sagen schwieriger, machen. Steine, die den Weg versperren, oder Wirbelstürme, die das Tierchen auf dem Spielbrett einfach in eine andere Richtung pusten. Man hat auch die Möglichkeit, das Level zu überspringen, wenn es partout nicht klappt. Für jemanden wie mich, der einen strategischen Verstand wie ein Klumpen Schleim hat, stellt bereits das 4. Level, in dem zum ersten Mal die Steine auftauchen, ein unüberwindliches Hindernis dar. Aber das kann man dem Spiel nicht vorwerfen, das ist einfach meiner Blödheit geschuldet. 😅 Level 6 hab ich aus Versehen geschafft, dann geht’s mal weiter im Text. Ich will es wenigstens bis Level 21 schaffen, das hat nämlich noch mal einen etwas anderen Spielmodus. Zwischendurch hab ich das Schleimchen verkleidet: Durch entsprechendes Füttern habe ich jetzt die Wahl zwischen einem Bananen- und einem Traubenschleim. Die sehen alle ausgesprochen niedlich aus, es ist aber wirklich nur eine Änderung des Aussehens, sonst hat das keine Auswirkungen. Erfreulicherweise gibt es sogar einen Bug, bei dem der Geleeknödel in einen Dauerrülpsmodus versetzt wird. Das ist aber nur 1x passiert, ich konnte es leider nicht reproduzieren. Steht das kleine Ding da in der Landschaft und rülpst sich die Seele aus dem Leib, hach…

So, hier, Level 21 mit seinem anderen Spielmodus: Eine Art Capture the Flag ist das. Es gilt, das Feld mit der Flagge zu erobern. Wer das schafft, hat gewonnen. Nämlich ich, innerhalb von 2 Zügen sogar. Generell ist die KI nicht sonderlich clever. Meistens ist es kein großes Problem, zu gewinnen. Und wenn es mal nicht klappt, kann man das Level beliebig oft wiederholen oder notfalls auch ohne Konsequenzen überspringen. Das ist nett und einsteigerfreundlich, das gefällt mir.

Zusammengefasst

Insgesamt macht das alles schon Spaß. Man darf keine großen Ansprüche an das kleine Geleeknödelchen stellen, das macht halt nix weiter, außer niedlich zu sein. Ist also nicht wirklich ein virtuelles Haustier, um das man sich so richtig heftig kümmern müsste. Aber das ist ja vielleicht auch gar nicht so schlimm. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Brettspiel. 80 Level, die nach und nach freigespielt werden wollen – da hat man schon einiges zu tun. Ich habe jetzt ein paar Stunden gezockt und habe es bis Level 21 geschafft. Und ich habe durchaus Lust, noch weiterzuspielen. Es ist nicht zu schwierig, man kann die meisten Level auch schaffen, wenn man kein Meisterstratege ist, sondern einfach nur recht willkürlich seine Figuren irgendwo hinschickt. Und wenn es mal gar nicht hinhaut, steckt man trotzdem nicht bis in alle Ewigkeit fest, sondern kann das Level einfach überspringen. Es ist ein netter Zeitvertreib, ein kleines Spielchen ohne größere Kritikpunkte – wenn es ein bisschen abwechslungsreicher wäre, wenn man das Tierchen richtig pflegen oder weiterentwickeln oder sonst was könnte, hätte es wahrscheinlich sogar für eine 6er-Bewertung gereicht. Ernsthafte Spieler werden es wahrscheinlich zu einfach finden, aber ich habe die investierten 99 Cent nicht bereut und bin schon gespannt, wie der Schleim aussehen wird, wenn er das seltene Törtchenkostüm anhat.

* Das Beitragsbild wurde von uns mit Hilfe des „Bing Image Creator“ erstellt.


Fazit

Pro

  • Viele Level
  • Niedliches Schleimtierchen
  • Nicht zu schwierig

Kontra

  • Keine Pflege notwendig
  • Nicht sehr abwechslungsreich

Wertung   (0 - 10)

5
Geht so
Emotion neutral
Emma

Emma

Kaufe oder esse oder fotografiere alles, was sich nicht schnell genug retten kann - je nach Situation. Stellt mich einfach irgendwo am Meer ab und ich bin glücklich. 😊

Das könnte dich auch interessieren


Beliebte "Nintendo Switch" Beiträge


Schreibe einen Kommentar

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

Wir freuen uns auf dich!

Schweinchen