Samyang Tangle Bulgogi Alfredo

Breite Nudeln, Barbecue... Wenn Korea kulinarisch auf Italien trifft.

Mamma Mia, was für ein Durcheinander! Heute wird’s hier ganz wild, denn heute testen wir einen koreanisch-italienischen Geschmacksmix, und zwar in Form von den neuen Samyang Tangle. Die gibt es in einigen verschiedenen Sorten, wir widmen uns heute erst mal den Tangluccine mit Bulgogi Alfredo-Flavour. Es handelt sich um eine Art Fusion-Küche, bei der Gerichte verschiedener Regionen miteinander kombiniert werden, die auf den ersten Blick gar nicht mal so viel miteinander gemeinsam haben. Der Begriff „Tangle“ steht hier nicht nur für einen aufregenden Mischmasch, sondern es ist vom koreanischen taeng-geul abgeleitet, was sowas wie fest und elastisch bedeutet und sich wohl auf die Nudeln bezieht.

Diese Nudeln übernehmen hier ganz eindeutig den italienischen Part. Richtig breite Fettuccine, ganz und gar anders, als man das sonst so von Instantramen kennt. Sie sind vorgekocht und luftgetrocknet, nicht vorfrittiert wie sonst meistens. Mal schauen, ob man da einen Unterschied bemerkt – in der Kalorienzahl macht es sich schon ein bisschen bemerkbar, das sind hier nämlich moderate 366 Stück pro 100 Gramm. Immer noch kein richtiges Abnehm-Essen, aber doch immerhin ein klein wenig weniger gehaltvoll. Von der italienischen Seite grüßt auch die Sahnesoße und ruft ein munteres „Ciao!“ in Richtung Korea. Zum Dank steuert Korea dann auch gleich etwas bei, nämlich den Bulgogi-Geschmack. Wahrscheinlich wussten eh alle außer mir, was Bulgogi ist, aber falls nicht, sei es hier noch mal kurz erklärt: Auch hier finden wir mal wieder das Wörtchen „Bul“, wie in „Buldak“, und auch hier steht es für Feuer, genauer gesagt für Feuerfleisch. Diesmal aber nicht wegen der feurigen Schärfe, sondern wegen der Zubereitungsart. Hauchdünn geschnittenes, süßlich-würzig mariniertes Fleisch wird auf einem glühend heißen Holzkohlegrill direkt am Tisch gegart. Bei den Koreanern ist das ein geselliges Event, vergleichbar mit unserem Fondue. So, dann wissen wir das jetzt also auch. Dann gucken wir nur noch kurz, was da zutatenmäßig so alles drin ist. Was direkt ins Auge fällt: Fleisch ist nicht drin, auch wenn der Serviervorschlag auf der Verpackung mit dicken Fleischbrocken lockt. Dafür ist aber jede Menge Soja am Start: Sojabohnenöl, flüssige Sojasoße, Sojagewürz. Außerdem vielversprechende Zutaten wie Umami-Pulver, Shiitakepilzpulver, Ingwer, Knoblauch, Chili, Karamell, getrocknete Karotten und Pak Choi. Als Fleischersatz fungieren pflanzliche Flocken mit Bulgogi-Aroma. Klingt gut, klingt spannend, dann wollen wir mal.

Zubereitung

315 ml Wasser zum Kochen bringen. Die Nudeln und die Flocken zugeben und unter häufigem Rühren 5 1/2 Minuten kochen. Vom Herd nehmen, die flüssige Soße und das Soßenpulver hinzugeben, noch mal gut umrühren und fertig. Hinweis: Online gibt es einige Beiträge, die dazu raten, das Wasser abzugießen. Ich mache das hier aber für unseren Test originalgetreu und so, wie es der Hersteller vorgibt.

Die Fake-Fleischbröckchen sehen farblich sehr angenehm aus, sind auch einigermaßen groß, aber nicht besonders zahlreich. Die Gemüseflocken sind dafür eher klein und noch weniger zahlreich. Die Nudeln haben einen recht speziellen Eigengeruch, der einem schon beim Öffnen der Tüte entgegenweht und der beim Kochen noch verstärkt wird. Nicht näher bestimmbar. Aber sie bestehen ja auch aus allen möglichen Zutaten, die einen echten Italiener vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lassen würden. ^^

Die Soße riecht hauptsächlich, wie eine Soßasoße halt riecht. Ein vom Finger geschlecktes Tröpfchen bestätigt diesen Eindruck. Das weiße Soßenpulver ist im Rohzustand geruchsneutral, sorgt beim Hinzurühren aber für Cremigkeit und seltsam muffige Düfte.

Geschmack

Emma’s Meinung: Uff… Nee. Also bei allem Respekt für Samyang: Das ist nix. Keine Ahnung, was die sich dabei gedacht haben. Das ist so dermaßen süß, vor lauter Süßheit schmeckt man kaum was anderes. Ganz diffus im Hintergrund ist Soja zu erahnen und ein ganz winziges bisschen Pfeffrigkeit, aber hauptsächlich schmeckt man eine knatschsüße Sahnesoße. Die Nudeln allerdings sind super, al dente und elastisch und wunderbar in Soße gebadet. Die ist auch von der Konsistenz sehr angenehm, schön sämig und rahmig. Die Sojastückchen, die das Fleisch imitieren, haben eine gute Bissfestigkeit, die echtem Fleisch ziemlich nahe kommt, und sie schmecken auch tatsächlich erstaunlich rindfleischähnlich, wenn man sie einzeln zerkaut. Aber die Soße! Wirklich selten so was Komisches gegessen. Allerdings ist das wie immer ja alles Geschmackssache. Ich bin nicht bulgogierfahren, kann deshalb nicht beurteilen, ob das vielleicht einfach normal ist und genau so schmecken muss. Deshalb, und weil die Nudeln und der Fleischersatz echt sehr okay sind, werde ich die Tangle mal nicht ganz gnadenlos abwerten. Aber noch mal kaufen werde ich sie definitiv auch nicht.

Sam’s Meinung: Mamma Mia! Das ist schon wirklich eine sehr seltsame Kombination. Die Nudeln fand ich durchaus lecker und mal etwas anderes, aber die Soße ist schon arg gewöhnungsbedürftig. Die Konsistenz war prima, weil schön cremig, aber der Geschmack echt extrem speziell. Irgendwas zwischen leicht soja-mäßig salzig und übertrieben süß. Muss man mögen. Vielleicht könnte ich mich daran gewöhnen, wenn ich die Sorte öfter essen würde aber das habe ich nicht vor. Da gibt es deutlich bessere Geschmacksrichtungen von Samyang.

Ich bin auch kein Fan von Angaben wie „315 ml Wasser zum Kochen bringen“. Mein Messbecher hat 50er-Schritte! 😁 Dafür war im Beutelchen mit den Flocken erstaunlich viel getrocknetes Gemüse. Hierfür ein Pluspunkt. Das hat man sogar im fertigen Gericht herausgeschmeckt, was bei vielen anderen Ramen nicht der Fall ist, weil entweder gar nichts oder nur sehr wenig Gemüse beiliegt. Wäre die Soße etwas leckerer, dann wären das richtig gute Fertignudeln, denn ansonsten hat eigentlich alles gepasst. Wer auf Bulgogi steht, dürfte mit den Samyang Tangle voll auf seine Kosten kommen. Alle anderen können ja mal probieren.

Tipps zum Pimpen

Um der Süße etwas entgegenzusetzen und um die italienische Note in dem Gericht noch ein bisschen hervorzuheben, habe ich Rucola, gehobelten Parmesan und rohe Schinkenwürfel dazugegeben. Das verleiht dem Ganzen auf jeden Fall eine ganze Menge mehr Würzigkeit. Haut da ruhig eine Menge an Bonuszutaten rein, wenn ihr Hunger habt, denn die Tangle selbst sind mit 108 Gramm im Rohzustand eine eher mickrige Portion.


Fazit

Schärfe

Preis (UVP)

2,49 €

Wertung   (0 - 10)

5
Geht so
Emotion neutral
Emma

Emma

Kaufe oder esse oder fotografiere alles, was sich nicht schnell genug retten kann - je nach Situation. Stellt mich einfach irgendwo am Meer ab und ich bin glücklich. 😊

Das könnte dich auch interessieren


Beliebte "Yummy und Spicy" Beiträge


Schreibe einen Kommentar

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben. Hier kannst du dich kostenlos registrieren.

Wir freuen uns auf dich!

Schweinchen